Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (62) setzt zur Charme-Offensive an – und das, noch bevor er in der Schweiz angekommen ist. Morgen wird das deutsche Staatsoberhaupt in Begleitung seiner Frau für einen zweitägigen Staatsbesuch nach Bern reisen. Auf dem Programm stehen nebst dem obligaten Empfang mit Militärparade ein Treffen mit dem ganzen Bundesrat und ein Ausflug nach Freiburg.
Deutschland sei ein Freund der Schweiz, sagt Steinmeier vor dem Besuch gegenüber Radio SRF. Er ein besonders grosser. So erzählt der Bundespräsident, er stamme er aus dem nördlichen Teil Deutschlands. «Sie sehen an mir, dass die Nähe des Geburtsorts zur Schweiz nicht Voraussetzung dafür ist, dass man ein Fan der Schweiz wird – und ich glaube, das bin ich.»
Dass die Aussagen nicht blosse Schmeichelei sind, beweist der SPD-Politiker mit ziemlich fundierten Ortskenntnissen. Wissen, das er sich erwandert hat. Er habe die Schweiz «überwiegend zu Fuss vermessen – vom tiefsten Punkt am Lago Maggiore bis hin zum Engadin», berichtet Steinmeier. Zuletzt war er auf dem 3900 Meter hohen Piz Palü – dem berühmten Bündner Gipfel an der Grenze zu Italien. «Ein bisschen geht noch nach oben, aber ich weiss nicht, ob die Kondition dazu reicht.»
Nun muss Steinmeier nur noch lernen, wie man die Wanderdestinationen in der Schweiz richtig ausspricht – so wird etwa das Engadin nicht auf der ersten Silbe betont (hat nichts mit «eng» zu tun). Aber diesbezüglich wird ihm der Bundesrat morgen bestimmt gerne eine kleine Nachhilfe-Lektion erteilen. Immerhin: Die Aussprache von Piz Palü und Lago Maggiore hat Steinmeier perfekt drauf. (lha)