Während immer mehr Bauernhöfe sterben, nimmt die Anzahl Traktoren in der Schweiz zu. Im Jahr 2017 waren laut Bundesamt für Statistik (BFS) in unserem Land 140'545 Traktoren zugelassen – 852 Stück mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Bauernbetriebe ging aber um gut 600 Stück auf 51'620 Höfe zurück.
Die «Aargauer Zeitung» hat sich die Statistik aber genauer angeschaut: Nicht in der ganzen Schweiz sind immer mehr Traktoren im Einsatz. In der Romandie nimmt ihre Zahl nämlich ab. In sämtlichen Westschweizer Kantonen inklusive dem Wallis sei seit 1990 ein «Traktorenschwund» zu verzeichnen.
Hohe Steigerungsraten in der Deutschschweiz
Die grössere Deutschschweiz macht den welschen Schwund aber mehr als wett. So wuchs die Zahl der Traktoren seit 1990 in Bern um 15 Prozent, im Aargau um 14 und im Kanton Zürich beispielsweise um 21 Prozent. In Uri und Glarus hat sich der Bestand seit 1990 gar verdoppelt.
Eine mögliche Erklärung: In der Romandie gebe es mehr reinen Ackerbau als in der Deutschschweiz. Hier versuche man, möglichst grosse Höfe bewirtschaften zu können, so Sandra Helfenstein vom Schweizerischen Bauernverband in der «AZ». «Wenn sich zwei Betriebe zusammenschliessen, dann wird meist ein Teil des bisherigen Maschinenparks verkauft oder nicht mehr ersetzt.»
Appenzell Innerrhoden hat pro Kopf am meisten
Am meisten Traktoren sind mit 26'594 Stück im Kanton Bern im Einsatz, am wenigsten mit bloss 90 Stück in Baselstadt. Pro Kopf sind die Innerrhoder Spitze: In Appenzell Innerrhoden kommen auf 19 Einwohner ein Traktor – der für seine Beizendichte bekannte Halbkanton punktet auch in Sachen Traktorendichte. (pt)
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