Der neue Ständerat Damian Müller
So jung – und schon im Stöckli

Er ist der jüngste Ständerat seit Jahrzehnten: Der neugewählte Luzerner Damian Müller (31). In Bern steht für ihn die Verkehrs- und Sozialpolitik im Fokus.
Publiziert: 16.11.2015 um 15:19 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:09 Uhr
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Damian Müller ist der jüngste Ständerat seit 100 Jahren. Er zieht für die FDP ins Stöckli ein.
Foto: Keystone
Von Ruedi Studer

Er spielt gerne Fussball, moderiert mit Leidenschaft als Speaker Sportanlässe, hat eine drei Jahre ältere Schwester, ist attraktiver Single. Der Mann wohnt im luzernischen Hitzkirch im Generationenhaus mit seinen Eltern unter einem Dach, jedoch in einer eigenen Wohnung. Vor gut drei Wochen feierte er seinen 31. Geburtstag – und gestern wurde er vom Luzerner Stimmvolk zum neuen FDP-Ständerat gewählt: Damian Müller.

Müller schnappt Berset den Titel weg

Mit seinen 31 Jahren ist er der jüngste Ständerat seit Jahrzehnten – und schnappt damit SP-Bundesrat Alain Berset (mittlerweile 43) zumindest in diesem Jahrhundert diesen Titel weg.

Und wie fühlt er sich am Tag nach seinem Wahlerfolg? «Sehr gut!», sagt er lachend zu Blick am Abend. «Ich habe einen intensiven Wahlkampf geführt, da ist es nun umso schöner, haben mir die Luzerner ihr Vertrauen ausgesprochen.»

Wurde seiner Kandidatur anfangs noch unterschätzt bis belächelt, hat er sich dieses Vertrauen hart erarbeitet. Im ganzen Kanton war er mit seinem «Müller-Mobil» – einem umgebauten Dreirad-Gefährt – unterwegs. «2650 Kilometer habe ich damit abgespult – und es werden noch weitere hinzu kommen», verspricht er. «Der Kontakt zu Bevölkerung ist mir auch als Ständerat sehr wichtig.»

«Rentenalter 67 wäre besser»

Und was will er in Bern bewegen? «Die Verkehrspolitik steht für mich im Vordergrund», sagt er – und nennt auch gleich seine Anliegen aus kantonaler Sicht: Die Engpassbeseitigung auf den Luzerner Autobahnen sowie den Durchgangsbahnhof Luzern. «Das gehört zu meinen Legislaturzielen!»

Damian Müller (FDP, links) vertritt den Kanton Luzern zusammen mit Konrad Graber (CVP) im Ständerat.

Aber auch bei den Sozialversicherungen will er mitreden. «Bei der Altersvorsorge brauchen wir eine im Volk mehrheitsfähige Lösung. Wenn wir ehrlich sind, wäre Rentenalter 67 zwar besser – doch im Volk hat es keine Chance.» Es brauche deshalb kleinere Schritte, eine Flexibilisierung des Rentenalters. «Denn ein Scheitern können wir uns in diesem Bereich nicht leisten.»

Kein Ämtlisammler

Für seine neues Polit-Mandat gibt Müller seinen bisherigen Job als Verkaufsleiter des Aussendienstes bei Kellog auf. «Das Ständeratsmandat bedeutet ein 70-Prozent-Pensum, das geht mit meinem bisherigen Beruf nicht auf», sagt Müller.

Doch zum Berufspolitiker will er deswegen nicht werden. «Für die restlichen 30 Prozent werde ich mich in nächster Zeit nach einer neuen Herausforderung umsehen», sagt er – und fügt gleich an: «Ein Ämtlisammler will ich aber nicht werden.»

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