Der Lieblingswitz von Sabine Reber (Grüne) im Wahlspecial
«Du bist so schön braun – ich war auf Facebook»

Am 18. Oktober sind eidgenössische Wahlen. Blick.ch hat ausgewählten Stände- und Nationalrats-Kandidaten 23 Fragen gestellt. Lesen Sie hier, welchen Fastfood Gartenpublizistin Sabine Reber (Grüne) am liebsten mag.
Publiziert: 26.09.2015 um 21:54 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 01:58 Uhr
Gemüse gibt ihr Saft: Die Powerfrau der Grünen, Sabine Reber (45).
Foto: Joel Schweizer

Welches war Ihr bestes Schulfach, welches das schlechteste?
In den Sprachen war ich sehr gut, Math und Physik hab ich nur knapp bestanden. Mein Lieblingsfach am Gymnasium war Latein.

Welche Superkraft hätten Sie gerne?
Nicht müde zu werden.

Ihre Lieblings-App?
SBB-Fahrplan

Wer ist Ihr Vorbild?
Vivienne Westwood bewundere ich für ihren Stil, ihre Konsequenz und ihr ökologisches Engagement. Und den irischen Staatspräsidenten Michael D. Higgins finde ich grossartig, wie er als Lyriker und Sozialist ein durch und durch bürgerliches Land zusammenhält mit Menschlichkeit, Klugheit und Würde.

Was hören Sie für Musik?
«Tubel Trophy» von Baby Jail

Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?
Jesus (so es ihn denn historisch gegeben hat). Karl Marx.

Haben Sie schon einmal gekifft?
Ich habe in meiner Jugend einige Drogenerfahrungen gemacht. Zum Glück hab ich dann recht früh von einem Tag auf den anderen damit aufgehört. Ich rauche aber immer noch (leider), und trinke gern ein Glas guten Rotwein oder auch mal ein Feierabendbier.

Wann haben sie das letzte Mal geweint?
Als ich die Bilder der toten Flüchtlingskinder gesehen habe.

Erzählen Sie Ihren Lieblingswitz!
«Du bist so schön braun, wo warst du in den Ferien?» – «Oh ich hab die letzte Woche viel Zeit auf Facebook verbracht...»

Wurden Sie schon einmal verhaftet?
Nein.

Wie viel verdienen Sie pro Monat?
Ich habe meine eigene GmbH und das Einkommen variiert da jeweils saisonal. Derzeit mache ich eh rückwärts. Angesichts des Wahlkampfs bleibt kaum Zeit, um sonst noch viel zu arbeiten, und das Wenige, was ich derzeit verdiene, investiere ich auch gleich wieder in Banner und Flyer für den Endspurt.

Mit welchem Verkehrsmittel sind Sie am liebsten unterwegs und wieso?
Grünes Velo mit grossen Anhänger. Super praktisch, und in der Stadt komme ich damit am schnellsten vorwärts. Manchmal verlade ich es auch in den Zug, und löse dann drei Billette, eins für mich, eins fürs Velo und eins für den Anhänger....

Mit wem würden sie nie ein Bierchen trinken gehen?
Ich rede eigentlich mit allen Leuten. Also Amstutz oder Hess mag ich nicht besonders, aber wenn sie mit mir reden wollten, würde ich auch mit ihnen ein Bier trinken gehen. Ich würde ihnen dann erzählen, wie es den Flüchtlingen geht, die in Lyss in diesen erbärmlichen Armeezelten wohnen müssen.

Was kann die Schweiz von Ihrem Kanton lernen/was nicht?
Wir sind zweisprachig, und in Biel kann man mit etwas Stolz auch sagen, wir sind vielsprachig, und es leben bei uns unterschiedlichste Kulturen recht eng und weitgehend konfliktfrei beisammen. Da könnte die ängstliche, ländliche Schweiz noch etwas lernen, nämlich, dass es im Grossen und Ganzen ganz ok und oft auch eine Bereicherung ist, wenn viele unterschiedliche Menschen am gleichen Ort leben.

Wohin gehen Sie am liebsten in die Ferien?
Skifahren! Am liebsten im Berner Oberland oder im Wallis.

Ihre Lieblings-Fast-Food?
Derzeit Tomaten aus dem Atelier-Gärtchen, oder eine Handvoll Herbsthimbeeren. Und im Winter Aepfel und Nüsse.

Lieblingsrestaurant in ihrer Stadt?
Ich hab weder Zeit noch Geld zum gross auswärts essen gehen, und das ist mir auch nicht so wichtig, als dass ich ein Lieblingsrestaurant hätte.

Wie alt waren Sie, als Sie wirklich wussten: «Ich will in die Politik»?
Politik war bei uns daheim immer ein grosses Thema, mein Vater war bei der SVP aktiv und mein Bruder und ich derweil am Weibeln für die Gsoa... Während dem Gymnasium sass ich oft in den Stadtratssitzungen in Biel, und ich überlegte mir damals, eine politische Laufbahn anzustreben. Aber dann bin ich erst einmal Journalistin und Schriftstellerin geworden, und habe mich von dieser Seite her mit sozialen und ökologischen Fragen beschäftigt.

Bei welcher Debatte hören Sie im Parlament garantiert nicht zu?
Eigentlich werden Parlamentarier ja gewählt, damit sie dann einander zuhören, damit sie auch jenen zuhören, die eine ganz andere Meinung vertreten. Wenn ich in Biel im Stadtrat auf der Tribüne sitze, höre ich mir auch alles an, man muss ja erst einmal verstehen, was die andere Seite bewegt, um dann gescheit argumentieren zu können.

Würden Sie Flüchtlinge bei sich aufnehmen? Wenn ja, wie viele?
Wenn ich ein freies Zimmer hätte, würde ich das sofort machen. Und wenn ich eine freie Wohnung hätte, würde ich sie an eine Flüchtlingsfamilie vergeben. Es ist der beste Weg zur Integration, und beide Seiten können voneinander lernen. Wer wie ich bei sich daheim nicht die Möglichkeit hat, Menschen aufzunehmen, kann aber auch sonst helfen, zum Beispiel Spielnachmittage organisieren für die Kinder oder mit den Flüchtlingen gärtnern gehen.

Sind Sie tätowiert? Wenn ja, bitte kurz beschreiben.
Ich habe drei Tattoos, zwei davon sind in meinen Büchern und Wahlunterlagen sichtbar.

Wie viel kostet Ihr Wahlkampf?
Noch sind die Abrechnungen nicht gemacht. Aber man könnte sich mit dem Geld wohl ein kleines Elektroauto kaufen. An die 10'000 Fr sind Spenden von Freunden und privaten Unterstützern, den Rest zahle ich selber.

Ihr Motto?
Neue Gärten braucht das Land! Wir brauchen in Städten und Agglomerationen mehr Grün statt Grau, um die Folgen der Klimaerwärmung etwas abzufedern, und wir brauchen Lebensräume, Gemeinschaftsgärten, und viel mehr lokal produzierte Nahrungsmittel.

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