«Seid frech, wild und wunderbar!», so beendete CVP-Bundesrätin Viola Amherd (58) ihre Rede zur Feier des Tages. Der Anlass: Die Gründung des FC Helvetia. 20 National- und Ständerätinnen aller Parteien haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam Bälle zu kicken.
Das Frauen-Team ist bereits das zweite Fussballteam des Bundeshauses. Der FC Nationalrat bekommt also Konkurrenz. Gegen ihn antreten wollen die Frauen aber nicht. «Ich weiss nicht, ob die Männer es gegen uns aufnehmen können – diese Niederlage wollen wir ihnen ersparen», witzelt Katrin Bertschy (41, GLP). Lieber spielen die Politikerinnen gegen Firmen-Clubs. Sie erhoffen sich, einige Unternehmen dazu anzustacheln, auch Frauen-Teams aufzustellen.
Das Siegerbier steht schon bereit
«Auch Frauen sollen die Wichtigkeit von Teamsport lernen», meint Helvetia-Kickerin Tamara Funiciello (30, SP). Das Fussballspielen sei der richtige Rahmen, um danach noch gemeinsam etwas trinken zu gehen. «Frauen sind immer sehr dossiersicher, während Männer gut und gerne mal lieber noch ein Bier trinken gehen und sich in der Bar über Politik unterhalten», so die ehemalige Juso-Präsidentin.
Für das Bier ist im Übrigen schon gesorgt: CVP-Nationalrat Alois Gmür (65), im bürgerlichen Leben Bierbrauer in Einsiedeln, sponsert den Gerstensaft für den FC Helvetia.
«Und Christian Lohr ist unser Sportredaktor», verrät GLP-Nationalrätin Corinna Gredig (33). Der CVP-Nationalrat war einst Sportjournalist. Gredig hatte die Idee zum sportlichen Zusammenschluss und gibt zu: «Ich war selber ein wenig überrascht über die vielen Anmeldungen.» Sie freue sich auf die kommenden Spiele, die einmal pro Session stattfinden sollen und lädt zum Zuschauen ein: «Die Spiele werden öffentlich stattfinden.»