Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause (49) will doch nicht Regierungsrat werden. In einer Erklärung teilte der Mitte-Politiker am Montagmorgen mit, auf eine Kandidatur für die kantonale Regierung zu verzichten.
Die Berner Mitte entscheidet Ende Monat, wen sie für die Regierungsratswahlen nominiert. Die Parteileitung wollte den Delegierten drei Kandidierende zur Nomination vorschlagen, nun sind es mit dem Rückzug Nauses noch zwei. Die Regierungsratswahlen im Kanton Bern finden im März 2022 statt.
Der Entscheid sei nach «intensiven Diskussionen» mit dem «persönlichen, politischen und beruflichen Umfeld» gefallen. Auch der Abstimmungssonntag habe eine Rolle gespielt, schreibt Nause, der seit zwölf Jahren im Gemeinderat sitzt. Nach dem Nein zum CO2-Gesetz seien die Herausforderungen immens. «Zentrale städtische Projekte in meiner Verantwortung wie der Ausbau des Fernwärmenetzes, die Realisierung des Geothermiespeichers oder der Aufbau einer effizienten City-Logistik stehen auf dem Prüfstand.» Die Zeichen stünden auf Sturm. Nun sei der falsche Zeitpunkt, um als Kapitän das Schiff zu verlassen.
Nause will Nationalrat werden
Zudem ist Nause überzeugt, mit seinem Entscheid nicht nur der Stadt Bern, sondern auch seiner Partei einen Gefallen zu tun. Sein Abgang aus der städtischen Politik hätte für die Mitte Risiken geborgen, schreibt Nause. Nun habe die Partei Zeit, eine geeignete Nachfolge aufzubauen.
Nause hingegen sieht sich zu Höherem berufen. Er kündigt an, 2023 für den Nationalrat kandidieren zu wollen. (lha)