Departement interveniert bei Spielzeughersteller
Böses Spiel mit Doris Leuthard

Sie dachten, sie seien besonders witzig: Doch mit einer PR-Aktion hat ein Spielzeug-Hersteller den Namen und das Gesicht von Bundesrätin Doris Leuthard missbraucht. Jetzt hat ihr Departement interveniert.
Publiziert: 10.04.2018 um 15:35 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:15 Uhr
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Macht Leuthard hässig: Ein dänischer Spielzeughersteller missbraucht die Namen und Gesichter der Bundesrätin sowie von Post-Chefin Susanne Ruoff und SRG-Direktor Gilles Marchand für Werbezwecke.
Foto: zVg
Cinzia Venafro

Mit PR-Ideen ist es immer so eine Sache: Ist man witzig oder einfach nur dreist? Letzteres gilt wohl für die Aktion eines Spielzeug-Herstellers aus Dänemark. Die Firma mit den bunten Bausteinen verschickte über Ostern an «besonders schicksalsgebeutelte Schweizer» ein Spiele-Set. Dazu veröffentlicht es eine Karikatur, die Bundesrätin Doris Leuthard (55), SRG-Präsident Gilles Marchand (56) und Post-Chefin Susanne Ruoff (60) beim Spiel zeigt.

Kein Einverständnis von SRG und Bundesrat

Das Problem: Zumindest Marchand und Leuthard hatten keine Ahnung von der Aktion und haben schon gar nicht ihr Einverständnis dafür gegeben, wie Anfragen von BLICK ergaben. Mit Nichtbeachtung straft Marchand den Konzern. «Eine Nachfrage der Agentur um eine Stellungnahme zum Geschenk hat Gilles Marchand abgelehnt», so SRG-Sprecher Daniel Steiner.

Bundesbern hingegen reagierte erbost über den Missbrauch des Namens und des Konterfeis der Umwelt- und Verkehrsministerin. «Bundesrätin Leuthard war letzte Woche auf Asienreise und hat erst diese Woche das ihr zugestellte Päckli gesehen», so Sprecherin Annetta Bundi.

Leuthard-Sprecherin: «Bei allem Sinn für Humor ...»

Wie Marchand war sie «weder informiert über die Verwendung ihrer Person für Werbung noch hat sie je ihr Einverständnis dafür gegeben.» Darum sei Bundesrätin Leuthard «bei allem Sinn für Humor etwas erstaunt über das Vorgehen und die Vereinnahmung für rein kommerzielle PR-Zwecke». Das Departement der CVP-Bundesrätin hat nun «bei den Verantwortlichen interveniert».

Ob Susanne Ruoff reagiert hat, muss vorerst offen bleiben. Die Post beantwortete eine Anfrage von BLICK bis anhin nicht.

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