Demos in Bern und Zürich
Der Schweiz droht ein Krawall-Wochenende

Linksautonome rufen dieses Wochenende gleich in mehreren Städten zum Protest auf. Dazu kommts im Letzigrund noch zum heissen Zürcher Derby. Die Polizei ist darauf vorbereitet und hat in Basel bereits darauf reagiert.
Publiziert: 17.03.2017 um 13:21 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:13 Uhr
Am 25. Februar kam es vor der Reitschule zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei. Auch dieses Wochenende droht ein heisses zu werden.
Foto: Keystone

Trotz der kälteren Temperaturen: Es droht ein heisses Wochenende zu werden. Gleich in mehreren Deutschschweizer Städten finden am Samstag und Sonntag Kundgebungen statt, bei denen die Gefahr gewaltsamer Konfrontationen besteht. Linksautonome Kreise erwarten einen «Dauereinsatz für Antifaschist*innen», wie sie auf Facebook schreiben. Die Polizei steht in Alarmbereitschaft. 

Antifa-Demo in Reinach

Aufrufe kursierten für Demos Bern und Zürich. Auch in Reinach BL war ein Aufmarsch geplant. Grund dafür war ein Treffen der Türkischen Föderation. Als Ehrengäste geladen: zwei hochrangige Vertreter der Grauen Wölfe, einer rechtsextremen Gruppierung, die eng verbunden ist mit der nationalistischen türkischen Partei MHP.

Bei den Rednern handle es sich um «Schergen Erdogans», die von einer «ethnisch reinen Türkei träumen» würden, schrieb die Antifa und rief zur Teilnahme an der Demonstration auf: «Auf nach Reinach! Dieses faschistische Treffen muss verhindert werden!»

Die Polizei Basel-Landschaft hat Kenntnis vom Aufruf und hat die Türken-Veranstaltung deshalb verboten (BLICK berichtete).

Trügerische Ruhe in Bern

Auch die Berner Polizei bringt sich in Stellung. Zwar wurde die Demo, an der gegen die Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative protestiert werden sollte, abgesagt. Als Grund hatte der Verein Brennpunkt, der den Anlass auf dem Bundesplatz organisiert hatte, die geplante Gegendemo linksautonomer Kreise angegeben. Die Sicherheit der Kundgebungsteilnehmer sei nicht gewährleistet, hiess es von Seiten des OKs.

Doch ob der Bundesplatz tatsächlich leer bleiben wird, ist nicht sicher. Im Internet kursierten Ankündigungen, trotz der Absage zu demonstrieren. Die Revolutionäre Jugend Bern ist auf der Hut. Ob man «am 18. März die Beine hochlegen kann, werden wir noch sehen», schreiben sie auf ihrer Homepage.

Die Berner Kantonspolizei behält die Entwicklungen im Auge. Auch nach dem Entscheid der Organisatoren, die Kundgebung abzusagen, «wurde und wird Lage nach wie vor laufend eingeschätzt und beurteilt», sagt Polizeisprecher Christoph Gnägi. Gestützt auf «den klaren Auftrag der Stadt Bern, unbewilligte Kundgebungen zu verhindern, sowie vor dem Hintergrund der verschiedenen Aufrufe und Ereignisse der jüngsten Vergangenheit» werde man «sicherlich mit einem Dispositiv bereit sein». Weitere Angaben macht die Polizei aus taktischen Gründen nicht. 

Zürcher Linksautonome mobilisieren gegen SVP

Dass die Linksautonomen in Zürich auf die Strasse gehen werden, ist derweil sicher. «Linke Fäuste gegen rechte Hetze» lautet das Motto der Antifa-Demo. Anlass ist das 100-Jahr-Jubiläum der SVP Zürich, das die Partei mit einer Feier im Kongresshaus am Sonntag zelebriert. Man habe «Lagebeurteilungen durchgeführt und Massnahmen eingeleitet», zudem stehe man mit den Veranstaltern des SVP-Festes in Kontakt, sagt Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich, zu «Radio Energy». 

Auf Trab halten wird die Zürcher Polizei am Samstag (19 Uhr) zudem das Derby zwischen dem FC Zürich und dem FC Winterthur im Zürcher Letzigrund.

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Und auch das Wochenende darauf dürfte für die Polizei mit viel Arbeit verbunden sein. Wie die «NZZ» berichtet, plant eine breite Koalition von Erdogan-Kritikern, am 25. März vor der Reitschule aufzumarschieren und von dort zum Bundeshaus zu ziehen. Gewaltsame Ausschreitungen zwischen Oppositionellen und türkischen Nationalisten sind vorprogrammiert. (lha)

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