Die Delegierten der SVP Zürich sind dem Vorschlag der Parteileitung gefolgt und haben am Dienstagabend Benjamin Fischer zu ihrem neuen Präsidenten gekürt – mit einer Standing Ovation! Der Kantonsrat ist erst 28 Jahre alt und stand bisher an der Spitze der Jungen SVP Schweiz. Nun wird er Chef der grössten Kantonalpartei im Land.
Viel Auswahl hatten die 323 Delegierten allerdings nicht. Fischer war der einzige Kandidat. Der neue Präsident erwartet von den SVP-Politikern, dass sie ihre «persönlichen Befindlichkeiten zurückstellen». Die Partei müsse jetzt zusammenstehen, sonst komme sie nicht vorwärts.
Fischer will «links-grünen Mist» korrigieren
Inhaltlich will er in den kommenden Jahren vermehrt Referenden ergreifen, um den «links-grünen Mist» zu korrigieren, der seit den letzten Wahlen beschlossen werde, wie er in seiner Rede sagte.
Fischer, studierter Betriebsökonom, übernimmt das Amt von Interims-Präsident Patrick «Pudi» Walder (32). Dieser war vergangenen Frühling von SVP-Doyen Christoph Blocher (79) installiert worden, nachdem die Partei bei den kantonalen Wahlen massiv hatte Federn lassen müssen. Der bisherige Partei-Kapitän Konrad Langhart (56) musste das Schiff verlassen. Er ist vor Kurzem aus der SVP ausgetreten.
Nun soll Fischer die Partei wieder in Richtung Erfolg steuern. Eine Findungskommission unter der Leitung von alt Parteichef Alfred Heer (58) hatte ihn zum fähigsten Kandidaten erkoren. Der Vorstand empfahl Fischer daraufhin am 23. Dezember zur Wahl.
Verlobt und Vater
Der Bauernsohn aus dem Zürcher Oberland ist verlobt und vor weniger als einem Jahr Vater von Söhnchen Merlin geworden. Sein erstes politisches Amt, das Vizepräsidium der SVP Volketswil, hatte er im Alter von 20 Jahren angetreten.
Seit 2015 sitzt Fischer im Zürcher Kantonsrat und präsidiert seit diesem Jahr die Gesundheitskommission. Nicht geschafft hat Fischer vergangenes Jahr die Wahl in den Nationalrat. (lha/SDA/szm)