Es ist das Thema der laufenden Sommersession: Die Selbstbestimmungsinitiative der SVP, die Landesrecht vor Völkerrecht stellen will. Die Debatte, die bereits letzten Mittwoch hitzig geführt wurde (BLICK berichtete), geht heute in die nächste Runde.
Das Theater geht weiter – im wahrsten Sinne des Wortes. Hauptdarsteller sind die SVPler Thomas Aeschi (39) und Andreas Glarner (55).
Aeschi und seine Puppe
Der Fraktionschef der Volkspartei brachte eine Puppe mit in den Saal, die er vor versammelter Menge zur Veranschaulichung seiner Argumentation präsentierte. Die Schweiz würde zur Marionette, wenn Landesrecht nicht vor Völkerrecht gelte, prophezeit er.
Glarner bringt sich selbst zum Schweigen
Andreas Glarner setzte noch einen drauf. Ohne die Initiative hätte die Schweiz nichts mehr zu melden, müsse sich dem Diktat internationaler Organisationen, primär der EU, beugen. Und klebt sich gleich selbst den Mund mit EU-Klebestreifen zu.
Ein Theater, das so schlecht ist, dass nicht einmal die SVPler dieses über sich ergehen lassen, wie der Tweet von Christian Wasserfallen (36, FDP) festhält:
Drehbuch war vorgeschrieben
Wie BLICK weiss, war das Drehbuch für dieses Schauspiel von Anfang an minutiös geplant. Aeschi hat nichts dem Zufall überlassen. Das Vorgehen seiner Fraktion hat der Oberleutnant generalstabsmässig vorbereitet. So wurde jedem Redner ein Thema samt Argumentationslinie diktiert.
Der dritte Akt dieser Komödie wird am Montagabend gespielt. Die Nationalräte müssen eine Nachtschicht einlegen (BLICK berichtete). Beste Unterhaltung also zur Prime Time.