Das neue Leben von Ignazio Cassis
Er hat sogar schon ein eigenes Büro

Obwohl Ignazio Cassis sein Amt als Bundesrat erst am 1. November antritt, ist er seit gestern bereits voll in die Regierungsmaschinerie eingespannt. BLICK sagt, was ihn in den nächsten Tagen erwartet.
Publiziert: 21.09.2017 um 18:17 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 16:48 Uhr
Keine Verschnaufpause: Der neugewählte Bundesrat Ignazio Cassis (l.) spricht mit Bundesratssprecher André Simonazzi. (Keystone/Peter Schneider)
Foto: Keystone
Sermîn Faki

Sein Stuhl im Nationalratssaal ist ab heute leer. Mit der Wahl in den Bundesrat vom Mittwoch hat Ignazio Cassis (56) sein Amt als Nationalrat verloren. 

Doch bis zum offiziellen Amtsantritt am 1. November kann der Tessiner nicht etwa Ferien machen und noch Energie für die anspruchsvolle und anstrengende Aufgabe eines Bundesrats tanken.

Rund um die Uhr im Amt

Nein, für Cassis hat auch der Tag nach der Wahl früh begonnen. «Seit Mittwoch ist Ignazio Cassis gewählter Bundesrat – rund um die Uhr», erklärt Vizekanzler André Simonazzi (49). «Er wird jetzt peu à peu und mit Unterstützung der Bundeskanzlei ins Amt eingeführt.»

1/10
Ignazio Cassis gewinnt die Bundesratswahl bereits im zweiten Wahlgang.
Foto: EQ Images

Schon am Tag nach der Wahl hat Cassis viele Termine und Verpflichtungen: Zum einen werden verschiedene Sicherheitsmassnahmen getroffen und besprochen, zum anderen erhält er zahlreiche Dokumente über die Entscheidungsprozesse in Regierung und Verwaltung sowie Informationen zur Amtsführung.

Wer geht zu Trauerfeiern und wie viel Rente gibts?

Beispielsweise hat er heute das Aide-Mémoire bekommen, welches die Rechte und Pflichten der Bundesräte aufführt. Von Repräsentationsaufgaben über die Nummer des Bundessicherheitsdienstes bis zur Rentenregelung ist darin alles beschrieben, was das Leben eines Bundesrats ausmacht. Beispielsweise steht darin, wer die Landesregierung bei Trauerfeiern vertritt oder wer für welche Gratulationen zuständig ist.

Ebenfalls hat Cassis ein neues Handy und einen Computer erhalten, über welche die Kommunikation besonders gesichert ist. Auch bei der Suche und Sicherung des sogenannten Amtssitzes – seiner neuen Berner Wohnung – wird er unterstützt.

Tausende Gratulanten warten auf Antwort

Cassis hat auch schon ein Büro im Bundeshaus, in dem er bis zum Amtsantritt arbeiten kann. Zudem steht dem Tessiner ein Sekretariat zur Verfügung. Dieses hilft, die Tausenden Gratulationsschreiben, E-Mails und SMS zu beantworten.

Schon jetzt erhält Cassis zudem Einblick in viele bundesrätliche Dossiers. Und wenn morgen feststeht, welches Departement er übernimmt, wird er viele Tausend Seiten Akten studieren müssen.

Tipps von den «alten Hasen»

Auf seinem Terminplan, der von der Bundeskanzlei geführt wird, stehen in den kommenden Tagen auch immer wieder Treffen mit den anderen Bundesräten. «Bundesrat zu sein, bedeutet Teamarbeit. Da ist es hilfreich, wenn man die Kolleginnen und Kollegen gut kennt», sagt Simonazzi. Und in den Gesprächen mit Doris Leuthard und Co. dürfte er auch den einen oder anderen Tipp bekommen, wie man mit diesem neuen Leben fertigwird.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?