Twitter, Facebook, Reddit: Auf allen Kanälen macht derzeit ein Doppelbild von Angela Merkels Wahlplakat die Runde. «Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben» steht darauf – der Slogan, mit dem die deutsche Bundeskanzlerin in den Wahlkampf gestiegen ist.
Daneben ein Foto, das ein Propagandaplakat der ehemaligen Staatspartei der DDR, die SED. Vor den Köpfen von den Vordenkern sozialistischen Karl Marx, Friedrich Engels und Lenin steht darauf ebenfalls: «Für ein Land, in dem wir gut und gerne leben.»
Merkel auf den Spuren ihrer Kindheit?
Bedient sich Merkel, die selbst in der DDR aufgewachsen ist, hier eines Slogans des autoritären Staats?
Die Antwort: Nein. Wie «Spiegel online» berichtet, ist das Bild eine Fälschung. Das Foto des SED-Plakats wurde digital bearbeitet. Auf dem Original ist auf dem SED-Plakat nämlich ein ganz anderer Wahlspruch zu lesen. Dort steht: «Alle Kraft zur Stärkung unseres sozialistischen Vaterlandes der Deutschen Demokratischen Republik» – was auch besser zum real existierenden Duktus der DDR-Partei passt.
Auch AfD fiel darauf rein
Wer das Bild gefälscht und die Kombination in Umlauf gebracht hat, ist nicht klar. Weiterverbreitet haben es dann aber sehr viele. Unter anderem die AfD Hamburg-Nord, die dann zerknirscht zugeben musste, einem Fake aufgesessen zu sein.
Dass die Bildmontage gefälscht ist, stört viele Nutzer offenbar nicht. «In diesem Fall wäre es eine gute Versinnbildlichung der eigentlichen Geisteshaltung von Frau Merkel mit Hilfe zweier Wahl-Plakate. Für mich völlig legitim», zitiert das Nachrichtenmagazin einen Facebook-Nutzer.
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