Das meint BLICK zur SVP-Niederlage in St. Gallen
Die Partei muss sich ändern

Toni Brunner lässt sich zum Schluss seiner Zeit an der Spitze der SVP nochmals feiern. Trotzdem: Es lief nicht alles glatt für den Bauern – seine Freundin schaffte bei den Wahlen für den St.Galler Regierungsrat einen Achtungserfolg, musste den Sitz allerdings der FDP überlassen. Das meint BLICK.
Publiziert: 25.04.2016 um 11:10 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:55 Uhr
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Toni Brunner stand seiner Partnerin Esther Friedli auch bei ihrer gestrigen Wahlniederlage zur Seite.
Foto: Joseph Khakshouri
Christoph Lenz
Christoph Lenz, Bundeshausredaktor

Es sind turbulente Tage für die SVP. Nach acht Jahren an der Spitze der Partei reichte Toni Brunner am Samstag den Stab an Albert Rösti weiter. Natürlich wurde er nochmals tüchtig gefeiert: Es ist auch sein Verdienst, dass die SVP im Herbst das beste Wahlergebnis einer Partei seit 1919 eingefahren hat.

Was Brunner nicht gelang? Das erfuhr er am Sonntag ganz direkt. Seine Partnerin Esther Friedli erzielte bei den St. Galler Regierungsratswahlen zwar ein beachtliches Ergebnis. Doch wie so oft bei Mehrheitswahlen stand die SVP am Schluss mit leeren Händen da.

Warum? In den letzten Jahren hat die Partei jeden erdenklichen Politikertypus in Majorzwahlen geschickt. Den charismatischen Christoph Blocher. Den klugen Hans-Ueli Vogt. Den lauten Toni Brunner. Die leise Esther Friedli. Den anständigen Albert Rösti. Den schroffen Adrian Amstutz. Alle sind – früher oder später – gescheitert.

Das zeigt: Es liegt nicht an den Köpfen. Es ist die Partei selbst, die sich ändern muss, wenn sie Mehrheiten gewinnen will. Sie muss konstruktiver politisieren. Thematisch breiter werden. Parteiinternen Widerspruch zulassen. Und sie muss aufhören, nur die folgsamsten Parteisoldaten zu fördern.

Am Samstag strahlte Albert Rösti über seinen neuen Job. Er ist nicht zu beneiden.

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