Linke Initiativen sind in der Schweiz seit Jahren chancenlos. Das mussten heute auch die Grünen und ihre Mitstreiter zur Kenntnis nehmen. Die Bevölkerung will wie erwartet keine zusätzlichen Regulierungen für die Wirtschaft in der Bundesverfassung.
Ausnahmsweise dürfen die Verlierer aber zurecht von einem «Achtungserfolg» sprechen. Die letzte Umwelt-Initiative stammte zwar von der GLP, wurde aber von den Grünen unterstützt. Damals sagten nur gerade 8 Prozent der Bevölkerung Ja. Diesen Anteil konnte die Linkspartei nun mehr als vervierfachen.
Hinzu kommt: Viele Stimmbürger dürften sich ein «aber» zu ihrem Nein gedacht haben. Dass wir Sorge zur Umwelt tragen und die vorhandenen Ressourcen effizienter nutzen müssen, dürfte nämlich bis in die SVP-Wählerschaft hinein akzeptiert sein.
Auch Wirtschaftsverbände sind sich bewusst, dass es nicht nur aus Image-Gründen essentiell sein wird, dass Unternehmen die von den Grünen propagierte Kreislaufwirtschaft nicht ignorieren.
Die Economiesuisse-Kampagne gegen das Anliegen blendete solche Aspekte aus. Vielmehr wurde drohender Verzicht auf Annehmlichkeiten angeführt. Dass grosse Firmen wie Ikea oder Wirtschaftsgrössen wie Roche-Vize André Hoffmann die Umwelt-Partei unterstützten, muss Economiesuisse und co. aber zu denken geben.
Die Wirtschaft muss beweisen, dass sie die Umwelt-Thematik ernst nimmt. Sonst wird die nächste oder übernächste «grüne» Initiative angenommen. Die Unternehmen haben es also in der Hand dafür zu sorgen, dass der Staat sie in Ruhe lässt.