Was hatte sich Donald Trump denn gedacht? Dass ihn der stalinistische Diktator plötzlich gern hat? Dass der Mann, der Verwandte umbringen und Millionen dahinvegetieren lässt, sein Freund wird – nur weil Trump ihm ein paar nette Tweets schickt?
Die deprimierende Antwort ist: Genau das hatte Trump sich gedacht. Die Welt ist geschlagen mit einem US-Präsidenten, der Diplomatie auf Kindergarten-Niveau betreibt: «Ich hab dich doch zur Geburi-Party eingeladen – warum gibst du mir keinen Kaugummi?»
Tatsächlich, eine nordkoreanische Funktionärin nannte US-Vizepräsident Mike Pence einen «Dummkopf». Das ist nicht nett. Aber erstens ist das der Propaganda-Ton, den das Land stets pflegte. Zweitens hatte Pence zuvor vorgeschlagen, Nordkorea könne einst enden wie Libyen.
Kleiner Tipp, Mr. President: Eine kompetente US-Regierung würde vor einem wichtigen Gipfel öffentlich schweigen. Sie würde die rhetorischen Unsitten der Diktatur studieren. Sie würde sich nicht provozieren lassen.
Trump dagegen passt sich erst Nordkoreas Brachialstil an: Verspottet Kim als «kleinen Raketenmann», droht mit «Feuer und Zorn». Dann – als Kim um einen Gipfel bittet – preist ihn Trump plötzlich als «ehrenhaft». Jetzt sagt er pikiert ab, weil Kims Leute zu wenig Respekt zeigen?
Kein Wunder. Wer sich von Porno-Stars herumscheuchen lässt, für den ist Welt-Diplomatie eben eine Nummer zu gross.
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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