Das meint BLICK zum Debakel um den Bundesanwalt
Michael Lauber fehlt es an Demut

Bundesanwalt Michael Lauber muss um seine Wiederwahl zittern. Zu Recht. Mit seinem Verhalten in der Fifa-Affäre hat er sich selbst ins Abseits manövriert, meint Bundeshaus-Redaktorin Lea Hartmann.
Publiziert: 05.09.2019 um 15:08 Uhr
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Aktualisiert: 05.09.2019 um 15:32 Uhr
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Lauber ist nicht mehr tragbar, meint BLICK-Bundeshausredaktorin Lea Hartmann.
Lea Hartmann

Es ist ein Drama in so vielen Akten, dass man aufgehört hat zu zählen. Nicht protokollierte Geheimtreffen, seltsame Erinnerungslücken, ein juristisches Hickhack: Seit Monaten beschäftigt Bundesanwalt Michael Lauber Parlament, Aufsicht und Gerichte. 

Dabei hatte das Parlament den ehemaligen Bankenmann 2011 gewählt, um Ruhe in die Behörde zu bringen. Eine Behörde, die in den Jahren zuvor von Skandalen nur so durchgeschüttelt worden war. 

Der Plan ging komplett schief – und schuld daran ist niemand anders als Lauber selbst. Nicht nur weil er in einem der wichtigsten Verfahren der letzten Jahre von den Richtern kaltgestellt werden musste, sondern auch, weil er sich mit seinem Verhalten politisch unmöglich gemacht hat: uneinsichtig, stur, arrogant.

Von jemandem in dieser Position darf man mehr Souveränität erwarten und eine Portion Demut gegenüber den Institutionen. An beidem fehlt es Lauber.

Der Schlussakt des Dramas steht zwar noch an. Doch ein Held wird aus der traurigen Gestalt Lauber nicht mehr.

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