Erstens: Der von den Grünen angepeilte Turbo-Atomausstieg ist vom Tisch.
Zweitens: Der Ja-Anteil von 46 Prozent ist genügend hoch, dass ein Atomenergie-Revival hierzulande keine Zukunft hat. Längerfristig ist der Atomausstieg damit besiegelt.
Gute Nachrichten für Leuthards Energiestrategie 2050 also, welche den Atomausstieg in einem gemächlicheren Marschtempo anvisiert. Der Volksentscheid bedeutet Rückhalt für den Ausstiegs-Kompromiss. Denn dieser wird auch von den Mitteparteien CVP und BDP sowie Teilen der FDP unterstützt, welche die Grünen-Initiative bekämpft haben.
Der Volksentscheid ist ein klares Signal dafür, dass dem Atomausstieg genügend Zeit eingeräumt werden muss. Zeit, die dafür genutzt werden muss, die einheimischen erneuerbaren Energien wie Wasser, Wind, Sonne und Biogas rechtzeitig auszubauen. Zeit, Energiesparmassnahmen aufzugleisen. Zeit, die Stromversorgungs-Infrastruktur anzupassen.
Der Umbau der Energie-Schweiz muss nun kompromisslos angegangen werden, damit das Land rechtzeitig für das atomfreie Zeitalter gewappnet ist, ohne allzu stark auf Stromimporte angewiesen zu sein.
Das Resultat ist auch ein Auftrag an die SVP, dem geordneten Ausstieg keine weiteren Steine mehr in den Weg zu legen und das unnötige Referendum gegen die Energiestrategie 2050 abzublasen.