Es gibt in der Schweiz weiterhin kein Geld fürs Nichtstun. Die Initianten fürs bedingungslose Grundeinkommen verbuchen die 23 Prozent Ja-Stimmen allerdings als Erfolg. Tatsächlich lösten sie mit einer interessanten Idee und einer kreativen Kampagne eine lebhafte - und wichtige - Debatte aus.
Unsere Welt verändert sich im Zuge der Digitalisierung rasant. Was aber genau die Auswirkungen der vierten industriellen Revolution auf unsere Gesellschaft sein werden, ist kaum abzusehen. Umso wichtiger ist, sich diesen Fragen frühzeitig zu stellen. Welche und wieviele Jobs gehen verloren? Mit welchen Massnahmen federt man die entstehenden sozialen Probleme ab? Dass die Schweiz bei diesem Thema eine Vorreiterrolle einnimmt, steht ihr gut an. Das Land der Ingenieure wagt sich auf philosophisches Terrain.
Der Denkanstoss mittels Initiative funktionierte perfekt. Nur: Eine Volksabstimmung sollte mehr sein als ein Marketing-Instrument. Was, wenn die Schweiz das bedingungslose Grundeinkommen angenommen hätte? Es wäre teuer geworden. Kompliziert. Mit womöglich verheerenden Folgen. Wie die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative. Ein Ja verdienen nur Vorlagen, deren Auswirkungen wir auch wirklich wollen. Bedingungslos.