Der Islam und die Schweiz: Das Verhältnis ist geprägt von negativ gefärbten Schlagworten. Minarett, Kopftuch, Burka, Islamisten und Terroristen sind die Begriffe, die in der öffentlichen Diskussion am häufigsten mit dem Islam verbunden werden.
Nun zeigt eine Umfrage unter Muslimen: 55 Prozent fühlen sich diskriminiert, 35 Prozent geben an, sie seien schon einmal Opfer von Hasskriminalität geworden. Auch wenn die Studie nicht repräsentativ ist: Sie zeigt, dass Handlungsbedarf besteht, auf beiden Seiten.
Moderate Muslime haben zu lange geschwiegen
Wenn sich Muslime über Diskriminierung beklagen, müssen wir das ernst nehmen. Ebenso wichtig aber ist es, dass sich die grosse Mehrheit der moderaten Muslime endlich zu Wort meldet.
Viel zu lange haben sie geschwiegen und den Radikalen das Wort überlassen. Seit seinem ersten Auftritt in der SRF-«Arena» im April 2010 inszenierte Nicolas Blancho den Islamischen Zentralrat als Sprachrohr aller Muslime. Keine andere Organisation betreibt so professionelle Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Islam – und konnte lange verschleiern, was der IZRS wirklich ist: ein Verein von Radikalen, der mit seiner salafistischen Ideologie den Nährboden für Hass und Gewalt sät.
Blancho und seine Glaubensbrüder befriedigen das Bedürfnis nach einer greifbaren Vertretung der Schweizer Muslime. Die Liste der Islamischen Dachorganisationen neben dem IZRS ist lang. Doch wirkliches Gewicht hat keine. Zu gross sind die Differenzen zwischen den Vertretern verschiedener Glaubensrichtungen und Ethnien.
Vertrauen schaffen, Vorurteile abbauen
Das muss sich ändern. Was fehlt, ist die Stimme der moderaten Muslime, von Frauen wie Männern. Eine glaubwürdige, breit abgestützte Instanz, die die Interessen der hier lebenden Muslime vertritt, Vertrauen schafft und hilft, Vorurteile abzubauen.
Denn, das zeigt die Studie auch: 86 Prozent der Befragten wünschen sich, dass Muslime im Alltag eine sichtbarere Rolle einnehmen. Und sie wollen sich mehr integrieren. Das ist eine gute Nachricht – und eine gute Basis, um dem Islam in der Schweiz neue, freundlichere Gesichter zu geben.
Burka, Handschlag, Dschihadisten – der Islam macht vor allem negative Schlagzeilen. Obwohl nur fünf Prozent der Schweizer Bevölkerung muslimischen Glaubens sind, fühlen sich viele Schweizerinnen und Schweizer bedroht. Das Umfrageinstitut GFS Bern hat nun erstmals gezielt Muslime befragt. Darüber, wie sie das Miteinander erleben. BLICK liegen die Ergebnisse exklusiv vor. Ein Anlass, genauer hinzuschauen. In einer vierteiligen Serie beleuchtet BLICK die Probleme der Muslime in der Schweiz und die Probleme mit ihnen: im Alltag, im Berufsleben, in der Politik.
Burka, Handschlag, Dschihadisten – der Islam macht vor allem negative Schlagzeilen. Obwohl nur fünf Prozent der Schweizer Bevölkerung muslimischen Glaubens sind, fühlen sich viele Schweizerinnen und Schweizer bedroht. Das Umfrageinstitut GFS Bern hat nun erstmals gezielt Muslime befragt. Darüber, wie sie das Miteinander erleben. BLICK liegen die Ergebnisse exklusiv vor. Ein Anlass, genauer hinzuschauen. In einer vierteiligen Serie beleuchtet BLICK die Probleme der Muslime in der Schweiz und die Probleme mit ihnen: im Alltag, im Berufsleben, in der Politik.