Das europäische Superwahljahr beginnt mit einem deutlichen Dämpfer für die rechten Parteien. Die Niederländer setzten nicht auf Geert Wilders, den Rockstar der europäischen Rechtspopulisten. Dieser holt zwar ein paar Sitze mehr, kommt aber lediglich auf rund 13 Prozent. Trotz einer grossen Ausländerdebatte und der harten Wilders-Kritik an der EU wollen die Holländerinnen und Holländer keinen europäischen Trump, der ihr Land regiert.
Herbe Niederlage für die Sozialdemokraten
Nein, die deutliche Mehrheit setzt auf liberale Parteien, die sich für eine offene Gesellschaft einsetzen. Die viel diskutierte Eliten-Kritik beschränkt sich in den Niederlanden darauf, dass die bisher mitregierenden Sozialdemokraten eine herbe Wahlniederlage einfangen. Der rechtsliberale Premierminister Mark Rutte wird aber bestätigt. Die heftige Debatte um die Rechtpopulisten in Europa hat die Stimmbürgerinnen und -Bürger massiv mobilisiert. Die holländischen Wahlen wurden mit einer Wahlbeteiligung von 80 Prozent zu einem Fest der Demokratie. Und diese Wahlen sind damit ein Sieg der Toleranz, ein Sieg der Vernunft und auch ein wenig ein Sieg für die Europäische Union.