Das meint BLICK-Politredaktor Daniel Ballmer zur Swiss-Covid-App-Verweigerung
Seien Sie ein Vorbild, Herr Maurer!

Finanzminister Ueli Maurer will von der Swiss-Covid-App nichts wissen. Damit ist er ein schlechtes Vorbild und erhöht sogar die Gefahr einer zweiten Corona-Welle.
Publiziert: 05.07.2020 um 23:46 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2020 um 19:18 Uhr
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Als Bundesrat hat Ueli Maurer eine Vorbildunktion – gerade in Krisenzeiten, findet BLICK-Politikredaktor Daniel Ballmer.
Foto: Paul Seewer
Daniel Ballmer

Der Bund setzt grosse Hoffnung in die Swiss-Covid-App. Sie soll helfen, Ansteckungsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen. Und damit das Coronavirus einzudämmen. Über eine Million Menschen in der Schweiz haben die App bereits auf ihr Smartphone heruntergeladen.

Ausgerechnet SVP-Bundesrat Ueli Maurer (69) aber will nicht mitmachen. «Ich chume nöd drus mit dem Zügs», sagt er bei Radio SRF. Das ist natürlich blanker Unsinn! Maurer ist ein intelligenter Mensch. Er könnte die App so einfach herunterladen wie Hunderttausende andere auch. Zudem hat jeder Bundesrat genügend Personal um sich, das ihm die App innert einer Minute installiert hätte. Also: Es ist keine Frage des Könnens, sondern einzig des Wollens!

Einmal mehr schert Maurer vom Kurs des Bundesrats aus. Natürlich ist die App auch für ihn freiwillig. Als Regierungsmitglied aber hat er eine Vorbildfunktion: Wenn er sich verweigert und dies erst noch öffentlich kundtut, werden das auch andere tun. Und damit sinkt die Wirksamkeit der App.

Dabei sollte gerade der Finanzminister grosses Interesse daran haben, eine zweite Corona-Welle zu verhindern. Sie könnte die Schweiz ähnlich teuer zu stehen kommen wie die erste. Das gilt es, unbedingt zu verhindern. Deshalb: Seien Sie ein Vorbild, Herr Maurer!

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