Das meint BLICK Politik-Chefin Sermîn Faki zum Vaterschaftsurlaub
Dieser Entscheid ist windelweich

Die alten Männer im Bundesrat schicken den Vaterschaftsurlaub bachab. Zeit, ihnen zu sagen, dass ihr Entscheid aus der Zeit gefallen ist.
Publiziert: 02.06.2018 um 16:24 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2018 um 19:49 Uhr
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Die Initiative für vier Wochen Vaterschaftsurlaub konnte den Bundesrat nicht vom Anliegen überzeugen.
Foto: Thomas Delley
Sermîn Faki
Sermîn Faki, Politik-Chefin BLICK
Foto: Peter Gerber

Vielleicht waren die Herren Maurer und Schneider-Ammann ja froh, dass sie Babygeschrei und dreckigen Windeln aus dem Weg gehen und wieder hinter ihren Schreibtischen verschwinden konnten, als sie junge Väter waren. Gemeinsam mit den kinderlosen Bundesräten Parmelin und Cassis jedenfalls haben sie jede Art von Vaterschaftsurlaub bachab geschickt. Für den Altherrenklub ist der eine lumpige Tag genug, den Väter heute nach der Geburt eines Kindes frei bekommen. Im Ernst!

Kinderkriegen, liebe Bundesräte, ist nicht nur Frauensache. Vielleicht hat es sich noch nicht bis zu Ihnen herumgesprochen. Heute wollen Väter mit ihren Kindern zusammen sein, und zwar schon bevor sie mit ihnen tschutten können. Heute finden es Väter auch normal, den Haushalt zu schmeissen, Windeln zu wechseln und ihr Kind in den Schlaf zu singen. Ein einziger freier Tag reicht dafür nicht. 

Und kommen Sie mir jetzt nicht mit der Wirtschaft. Wenn es möglich ist, junge Männer für mehrere Wochen pro Jahr fürs Militär aus ihren Jobs abzuziehen, werden wohl zwei, drei Mal im Leben ein paar Tage für die Familie drinliegen.

Der einzige Trost nach Ihrem unsäglichen Entscheid, liebe Herren: Eines Tages werden Männer und Frauen auf Ihren Stühlen sitzen, die im 21. Jahrhundert angekommen sind.

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