Das Klima radikalisiert sich
Auch das Meer ist stinksauer

Unser riesiger CO2-Ausstoss macht die Ozeane im wahrsten Sinne des Wortes sauer: denn sie nehmen zu viel vom Treibhausgas auf. Das schadet nicht nur den Meeres-Lebewesen, sondern hat wiederum auch Folgen fürs Klima.
Publiziert: 28.09.2019 um 11:51 Uhr
Sermîn Faki

Am Mittwoch schreckte ein Sonderbericht des Weltklimarats auf: Der Meeresspiegel wird bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu 84 Zentimeter ansteigen. Grund dafür ist, dass das Wasser immer wärmer wird – und sich dadurch ausdehnt. Hinzu kommt das Abschmelzen der Gletscher und Polkappen, was den Meeresspiegel nochmals anhebt. Das alles verursachen die steigenden Temperaturen, für die unser CO2-Ausstoss verantwortlich ist.

Doch das ist nur die eine Folge des Klimawandels auf die Weltmeere. Eine weitere ist die Übersäuerung der Ozeane. Und die ist richtig schlimm: denn die Meere sind der grösste CO2-Speicher, den wir haben. Sie nehmen das Treibhausgas aus der Luft auf und transportieren es in die Tiefe, wo es in Tiefsee-Kalksedimenten eingelagert wird.

Wir geben dem Meer zu wenig Zeit

Das allerdings passiert sehr, sehr langsam – und so viel Zeit geben wir dem Meer nicht, weil wir zu viel CO2 ausstossen. Die Folge: Die Wasserschicht bis zu 1000 Metern hat zu viel CO2 aufgenommen. Darunter leiden zum einen Clownfische, Seesterne und alle anderen Meerestiere.

Zum anderen könnte die Versauerung auch die Erderwärmung beschleunigen: denn die CO2-Aufnahmefähigkeit des Meerwassers sinkt. Dadurch verbleibt mehr Treibhausgas in der Atmosphäre, und die Temperaturen steigen weiter, die Meere werden noch wärmer  – worauf sie noch weniger CO2 aufnehmen können und alles von vorn beginnt. Ein Teufelskreis. Der nur unterbrochen werden kann, wenn der menschengemachte CO2-Ausstoss drastisch reduziert wird.

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