Das hält die BLICK-Community von einem möglichen Mini-Lockdown
«Stündlich etwas Neues rausposaunen bringt wenig!»

Angesichts der steigenden Corona-Zahlen prüft der Bund einen zeitlich befristeten Mini-Lockdown, der weitere Eskalationen verhindern soll. Die Leser sind grösstenteils dagegen – viele bangen um ihren Job und einen Zusammenbruch der Wirtschaft.
Publiziert: 21.10.2020 um 14:17 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2020 um 19:12 Uhr
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Die Corona-Fallzahlen steigen rasant an. Einzelne Spitäler befürchten bereits eine Überlastung.
Foto: keystone
Community-Team

Die Corona-Zahlen steigen weltweit weiterhin an und ein Abflachen ist momentan nicht in Sicht. In der Schweiz fasse der Bund nun alle Möglichkeiten ins Auge, die eine erneute Eskalation verhindern könnten, sagte Stefan Kuster vom BAG bei der gestrigen Medienkonferenz von Fachexperten von Bund und Kantonen.

So würde momentan auch ein Mini-Lockdown geprüft werden. Die sogenannten «Circuitbreaker» sind international im Gespräch und bedeuten einen kurzen, zeitlich befristeten Lockdown von ein bis zwei Wochen. In Wales gilt die Massnahme bereits ab kommenden Freitag für zwei Wochen. Läden, Restaurants, Pubs, alles ist zu – und die Leute sind aufgefordert, in dieser Zeit zu Hause zu bleiben. So soll das Virus eingedämmt werden.

Die Überlegungen des Bunds haben innerhalb der Community eine hitzige Debatte ausgelöst. Die meisten Leserinnen und Leser halten einen erneuten Lockdown, auch wenn nur für kurze Zeit, für keine gute Idee. Viele bangen um einen Zusammenbruch der Wirtschaft und ihre eigene Existenz. Nur wenige Stimmen sprechen sich für eine solche Massnahme aus.

«Endlich mal eine gute Idee!»

«Das Ziel des Lockdowns ist es, die Kurve zu glätten», schreibt Leser Jules Keller und stellt den Kritikern eine Frage: «Denken Sie, Intensivpflegeplätze und das Personal seien unendlich oder wollen Sie Patienten unbehandelt im Gang stapeln?»

Auch Michael Müller wäre mit der Massnahme einverstanden und würde ohne Murren zu Hause bleiben. «Zwei Wochen bleiben alle zu Hause, schauen Netflix und kaufen für zwei Wochen ein.» Wenn der Virus dann noch da sei, habe er gewonnen. «Endlich mal eine gute Idee!» Leserin Elena Burkhalter antwortet hierauf kritisch: «Das Virus wäre auch nach einem dreimonatigem Lockdown nach kurzer Zeit wieder da.» Für die Bekämpfung benötige man einen Impfstoff oder eine Immunität von Zweidritteln der Bevölkerung, sagt sie.

«Jeder normaldenkende Mensch hat das kommen sehen»

Dass das Virus noch eine ganze Weile unser ständiger Begleiter sein wird, sei einigen Leserinnen und Lesern klar gewesen. Die Überlegungen bezüglich eines erneuten Lockdowns schreiben manche den nicht eingehaltenen Massnahmen zu.

«Jeder normal denkende Mensch, ausser natürlich die Kritiker, hat dies kommen sehen», schreibt Leser Tommy Müller. Es sei logisch, dass die Situation bis Dezember so drastisch ausschreite, dass das BAG nur noch einen erneuten Lockdown verhängen könne. «Die Regierung hat sich von den Kritikern einlullen lassen und jetzt muss das ganze Land und vor allem die Wirtschaft leiden.»

Auch Peter Theiler ist sich sicher, dass es über kurz oder lang innerhalb der Schweiz solch eine Massnahme verordnet wird. «Dass ein Lockdown kommt, ist absehbar – ob man es will oder nicht.» Ob jedoch ein Mini-Lockdown ausreichend ist, hinterfragt Leser Stefan Meyer: «Wenn, dann müsste es ein komplettes Verbot geben, zwei Wochen lang auch nur die Wohnung zu verlassen.» Nur dann, würde es etwas bringen.

«Stündlich etwas neues herausposaunen – das bringt wenig»

Der Grossteil der Leserinnen und Leser hält einen erneuten Lockdown für eine Massnahme, die zu früh kommt. Man müsse erstmal die Resultate der ausgeweiteten Maskenpflicht abwarten und Grossveranstaltungen eingrenzen, ruft es aus der Community.

«Mini-Lockdowns, Softlockdowns – alles kleine Notbremsen», schreibt Leser Raki Perry. Solange Partys, Feste und Grossanlässe nicht rigoros verboten und bestraft würden, würde «das Drama weitergehen». Rodolfo Stella findet, dass zuerst abgewartet werden müsse, was die ausgeweitete Maskenpflicht mit sich bringt. «Lasst jetzt mal 14 Tage vergehen, um zu zeigen, ob die Massnahmen Wirkung zeigen. Stündlich etwas neues herausposaunen – das bringt wenig.»

«Ein Lockdown wäre eine Katastrophe!»

Viele bangen bei einem erneuten Lockdown um ihre Existenz. «Heisst ein Kurz-Lockdown übersetzt ein Nicht-so-schlimm-Lockdown?», fragt Leser Alex Meienberg. Er sei selbst Unternehmer und sich sicher, dass die Massnahme schlimme Folgen hätte. «Ein Lockdown wäre eine Katastrophe!»

Auch Andrea Tinner versteht nicht, was das Ganze bringen würde: «Herr Kuster hat klar gesagt, dass die Wirksamkeit solcher Mini-Lockdowns nur auf Berechnungen basiert und es wurde deutlich, dass der Bund das nicht für sinnvoll hält.» Die Meldung zu den neuen Überlegungen sei ihr also unklar.

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