Es war eine Affäre mit seiner Aufpasserin!
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Darum trat Locher zurück:Es war eine Affäre mit seiner Aufpasserin!

Darum trat der oberste Reformierte Locher zurück
Es war eine Affäre mit seiner Aufpasserin!

Nun ist klar, warum Gottfried Locher, oberster Reformierter im Land, vor zwei Wochen zurückgetreten ist. Nicht nur soll er sich mehreren Frauen «ungebührlich genähert» haben. Nein, er hatte auch eine Affäre mit jener Frau, die die Vorfälle untersuchen sollte.
Publiziert: 15.06.2020 um 17:47 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2020 um 16:02 Uhr
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Hätte eigentlich Vorwürfe gegen Locher untersuchen sollen: Aufpasserin Sabine Brändlin (46).
Foto: zvg
Sermîn Faki, Lea Hartmann

Vor zwei Wochen kam es bei den Reformierten zum Knall: Gottfried Locher (53), Präsident der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS), trat per sofort zurück. Er war während neun Jahren oberster Reformierter im Land.

Warum, darüber wurde in Kirchenkreisen wild spekuliert: Gemunkelt wurde über einen Vorfall mit einer ehemaligen Mitarbeiterin, bei dem Locher «Grenzüberschreitungen» begangen habe. Der Vorwurf der sexuellen Belästigung stand im Raum.

Eine Affäre steckt hinter zwei Rücktritten

Doch es ist alles noch viel schlimmer: Just jene Frau, die als Aufpasserin die Vorwürfe gegen Locher untersuchen sollte – das Kirchenratsmitglied Sabine Brändlin (46) – war seine Geliebte! Dies teilte der Rat der Kirche am Montag in Bern an der Synode mit, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.

Brändlin war im Kirchenrat für die Prävention von Grenzverletzungen und sexuellen Übergriffen zuständig – bis April. Damals trat sie von ihrem Amt zurück. Über die Gründe dafür schwiegen beide Parteien eisern. Jetzt ist auch klar, warum. Als die Affäre im Rat bekannt wurde, war das Vertrauen in beide dahin. Und zwar nicht nur, was diese eine Untersuchung betraf. Brändlin nahm sofort den Hut, bei Locher dauerte es noch länger.

Vorwürfe gegen Locher häufen sich

Damals gab die EKS auf Anfrage von BLICK bekannt, dass es bei der Beschwerde um einen Vorfall gehe, der fast zehn Jahre zurückliege. Ein Strafverfahren laufe nicht, die Kirche habe aber eine Anwaltskanzlei beauftragt, eine externe Untersuchung durchzuführen. Wie jetzt bekannt wird, geht es wohl nicht nur um einen Einzelfall. Das jedenfalls bestätigt der Aargauer Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg gegenüber der «Aargauer Zeitung»: «Die Vorfälle, die uns zur Kenntnis gebracht wurden, sind derart, dass der Präsident seine Macht missbraucht hat, um sich Frauen mehrfach ungebührlich zu nähern, auch gegen ihren Willen.» Locher habe Frauen unter Druck gesetzt und von ihnen gesetzte Grenzen systematisch missachtet und überschritten.

Locher hatte in der Vergangenheit bereits mehrmals mit höchst umstrittenen Aussagen über Frauen für Schlagzeilen gesorgt. So wird er beispielsweise in einem Buch mit der Aussage zitiert, dass befriedigte Männer «friedlichere Männer» seien. «Darum sage ich, wir sollten den Prostituierten dankbar sein.»

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