Das Kultfahrzeug ist auf Schweizer Waffenplätzen omnipräsent. Alle Armeeangehörigen kennen den Puch. Doch nach rund 25 Jahren ist er ans Ende seiner Lebensdauer gelangt und muss ersetzt werden.
Deshalb beantragt Bundesrat Ueli Maurer (SVP) dem Parlament, 879 Fahrzeuge des Typs Mercedes-Benz G 300 CDI 4x4 zu kaufen. Kostenpunkt: rund 270 Millionen Franken. Die Notwendigkeit des Ersatzes ist selbst bei linken Politikern kaum bestritten.
Deshalb dürfte der Nationalrat das Rüstungsprogramm 2015 nächste Woche bewilligen und das nötige Geld sprechen. Nur: Der Puch-Ersatz ist wohl längst nicht so teuer wie angegeben. Denn die 270 Millionen Franken basieren auf einem Eurokurs von 1.25 Franken, weil die Planung vor der Aufgabe des Mindestkurses durch die Nationalbank stattgefunden hat.
Der Kauf wird also deutlich billiger als geplant – rund 30 bis 50 Millionen dürften am Ende noch übrig bleiben. Solche Kreditreste kommen beim Militär immer wieder vor, etwa weil Rüstungsbeschaffungen viel Zeit benötigen.
Ein Ärger sind sie aber sowohl für bürgerliche Armeefreunde wie für linke Kritiker. So findet Thomas Hurter, SVP-Nationalrat und Präsident der Sicherheitskommission, dass Kreditreste ins nächste Jahr transferiert werden müssten. So könnten die Mittel für andere Rüstungsprojekte verwendet werden. «Das Geld muss bei der Armee bleiben», so der Schaffhauser. An mehreren Fronten arbeiten die Bürgerlichen an einer solchen Lösung. Manche SVP-Sicherheitspolitiker träumen etwa davon, damit Panzer einer Kampfwertsteigerung zu unterziehen.
Davor warnt die Linke. SP-Nationalrätin Evi Allemann sagt: «Es kann nicht sein, dass die Armee zu hoch budgetiert und so das nächste Budget in die Höhe treibt.» Vielmehr müsse solches Geld «sinnvolleren Projekten in den Bereichen Bildung und Verkehr» zugute kommen.