Im Notfall müssen Polizei, Feuerwehr und Sanität schnell und zuverlässig miteinander kommunizieren können. Dafür nutzen Bund und Kantone das Polycom-Netz. Noch. Ab 2030 soll damit Schluss sein. Sie sollen bis dahin ein eigenes, sicheres Netz für die Kommunikation erhalten.
Die Einsatzkräfte müssten im Alltag und in Krisen mobil kommunizieren und grosse Datenmengen wie Bilder und Videos austauschen können, teilte der Bundesrat am Freitag mit. Das Netz soll auch funktionieren, wenn die normalen Mobilfunknetze überlastet oder kaputt sind, etwa nach Katastrophen, einem Cyberangriff oder einem Terroranschlag.
Polycom ab 2030 ersetzt
Das neue mobile Sicherheitskommunikationssystem (MSK) soll die Infrastruktur kommerzieller Telekomanbieter nutzen und mit Elementen wie Notstrom ergänzen. Es soll ab 2030 das Polycom ersetzen. Noch offen ist, ob das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) oder die Kantone die Federführung haben sollen. Die Vernehmlassungsvorlage soll Mitte 2024 vorliegen.
Das Sicherheitsfunknetz Polycom sei veraltet und instabil, schlugen Experten vor einem Jahr Alarm. Mit über 300 Millionen Franken für Updates und Verbesserungen versuchte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) das Funknetz über die Zeit zu retten, berichtete die «NZZ am Sonntag». Immerhin: Im Oktober diesen Jahres gab das Babs bekannt, die Hälfte des Werterhalts geschafft zu haben. Damit sei man «auf gutem Weg», die Erneuerung bis Ende 2025 abzuschliessen. (SDA/bro)