Wann fahren die Seilbahnen wieder? Wann dürfen Bergbeizen und Campingplätze richtig öffnen? Das interessiert nicht nur die Tourismusbranche, die durch die Corona-Krise hart getroffen wird. Auch die Schweizerinnen und Schweizer wollen Klarheit darüber, wie sie ihre Ferien planen können – wenn die Auslandreise schon ins Wasser fällt.
Bis jetzt hat der Bundesrat sich bedeckt gehalten. Nun sucht die Landesregierung das Gespräch mit der Branche. Und zwar auf höchster Ebene: Wie BLICK weiss, hat Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (59) Vertreter des Tourismus zu einem zweistündigen Gipfel eingeladen. Dieser findet am kommenden Sonntag in Bern statt. Sommarugas Sprecherin Annetta Bundi bestätigt auf Nachfrage die BLICK-Informationen.
Das soll der Gipfel bringen
«Viele Menschen freuen sich auf die Sommerferien und auf ein paar Tage Erholung in der Schweiz. Die Tourismusbranche freut sich auf die Gäste aus der Schweiz», so die Bundespräsidentin. «Gemeinsam mit der Branche möchte ich ausloten, wie der Feriensommer in der Schweiz aussehen kann, ohne dass wir den nach wie vor nötigen Schutz der Gesundheit aufs Spiel setzen. Das soll am Tourismusgipfel gemeinsam erörtert werden.»
Am Gipfel sollen die gegenseitigen Erwartungen geklärt werden: unter anderem ab wann, welche Angebote gemacht werden können. Wichtig wird auch die Koordination der verschiedenen Rädchen im Tourismus-Werk sein. Denn für funktionierende Ferienangebote sind viele Dinge wichtig: dass die Bergbahnen fahren, sodass man Ausflüge unternehmen kann beispielsweise.
Auch Parmelin und Berset dabei
Sommaruga unterstreicht, es sei dem Bundesrat bewusst, dass die Corona-Krise die Bevölkerung, aber auch die Wirtschaft hart getroffen habe. Mit Blick auf die Sommer- und Herbstferien sei es wichtig, Perspektiven aufzuzeigen. Dies müsse – unter Wahrung des Gesundheitsschutzes – gemeinsam mit der Branche erarbeitet und von den Beteiligten mitgetragen werden.
Neben Sommaruga werden auch Vizepräsident und Wirtschaftsminister Guy Parmelin (60) und Gesundheitsminister Alain Berset (48) an den Gesprächen teilnehmen.
«Wir brauchen eine Perspektive»
Von Tourismusseite wurden die Spitzen von 11 Branchenverbänden eingeladen, darunter Gastrosuisse, Hotellerie Suisse, Seilbahnen Schweiz und der Schweizer Tourismusverband. Bereits geantwortet hat Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer (58): «Ich freue mich, dass Frau Sommaruga das Gastgewerbe eingeladen hat – wir sind mit 265'000 Mitarbeitern schliesslich der grösste Arbeitgeber im Land», sagt er. Platzer ist dankbar, dass Verwaltung und Branche nun zusammenspannen. «Das Datum für eine Öffnung muss der Bundesrat festlegen. Aber wir brauchen Planungssicherheit und Perspektive.»
Die elf Organisationen hatten sich am Sonntag mit einem Brief an Sommaruga und den Gesamtbundesrat gewandt, in dem sie einen konkreten Plan für das Ende des Corona-Lockdowns forderten. Wie Bundi sagt, habe der offene Brief Sommaruga veranlasst, selbst den direkten Austausch mit der Branche zu suchen – mit dem Ziel, eine gute Koordination unter allen Akteuren sicherzustellen.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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