Dafür solls 6 WK geben
RS dauert nur noch 18 Wochen

Die Rekrutenschule wird auf 18 Wochen zu verkürzt. Das hat der Nationalrat heute beschlossen. Soldaten sollen aber nicht nur fünf Wiederholungskurse absolvieren, wie der Ständerat beschlossen hat, sondern sechs.
Publiziert: 18.06.2015 um 11:56 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 12:14 Uhr
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Grenadier-Rekrut bei der Ausbildung im Tessin
Foto: Keystone

Diese sollen drei je Wochen dauern. Zwei Wochen seien zu kurz, das hätten Besuche bei WK-Truppen gezeigt, sagte FDP-Sprecherin Corina Eichenberger (AG). Der Nationalrat folgte dem Antrag seiner Kommission mit 117 zu 66 Stimmen.

Beim Konzept des Nationalrats kämen rund 260 Diensttage zusammen, ungefähr gleich viele wie heute. Der Bundesrat hatte vorgeschlagen, dass Wiederholungskurse nur noch zwei Wochen dauern sollen, maximal wären damit 225 Diensttage zu leisten gewesen. Der Ständerat kommt auf 245 Diensttage.

Eine links-grüne Minderheit wollte das ganze System zu einer reinen Durchdienerarmee umbauen. Die sechsmonatige Ausbildung würde dabei am Stück absolviert, unterteilt Grund- und Verbandsausbildung. Daran würde eine sechsmonatige Aktivreserve anschliessen.

Die Vorteile liegen laut Roland Fischer (GLP/LU) in der besseren Ausbildung und der sehr kurzen Mobilisierungszeit der Aktivreserve. Das Konzept wäre zudem günstiger und wirtschaftsfreundlicher, sagte Fischer.

Die FDP sieht darin laut Fraktionssprecherin Eichenberger «einen Schritt weg von der Milizarmee». BDP-Sprecher Rudolf Winkler (ZH) sprach von einem Paradigmenwechsel, der «absolut nicht gefragt» sei. Hans Fehr (SVP/ZH) bezeichnete das Konzept als «weltfremd».

Verteidigungsminister Ueli Maurer erinnerte daran, dass die Durchdienerarmee schon bei früheren Armeereform geprüft worden sei. Damals sei man zum Schluss gekommen, dass es dafür keine Verfassungsgrundlage gebe. Für Maurer sprechen auch militärische Gründe dagegen: Eine sozial und altersmässig durchmischte Armee habe eine grössere Akzeptanz als eine Armee von 20-Jährigen, sagte er. Zudem profitiere sie von mehr Erfahrung.

Der Nationalrat lehnte das Konzept mit 119 zu 64 Stimmen ab. Der maximale Anteil an Durchdienern bleibt bei 15 Prozent. Diese bleiben nach der Ausbildung vier Jahre in der Armee eingeteilt. Der Antrag der SVP für eine Einteilung bis zum Alter von 32 Jahren wurde abgelehnt.

Fischer wollte die ausserdienstliche Schiesspflicht aufheben. Diese mache heute keinen Sinn mehr, sagte er. Auch für die Berner Grüne Aline Trede genügt es, wenn während der militärischen Ausbildung geübt wird.

Das ausserdienstliche Schiessen sei ein Auffrischen und diene auch dem Unterhalt der Dienstwaffe, sagte FDP-Sprecherin Eichenberger. «Eine Waffe einfach nur im Schrank zu haben, ist gefährlich», sagte Kommissionssprecher Thomas Hurter (SVP/SH). Fischers Antrag wurde mit 115 zu 67 Stimmen abgelehnt. (SDA)

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