«Dîner républicain»
Europapreis für Mario Draghi

Am Samstagabend wurde Mario Draghi in Ascona TI mit dem «Europapreis für politische Kultur» ausgezeichnet. Die Ehrung der Hans-Ringier-Stiftung ist mit 50'000 Euro dotiert.
Publiziert: 09.08.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 14:32 Uhr
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Ein Draghi für Draghi: Gerhard Schröder (r.) überreicht dem Geehrten ein Porträt in Öl.
Foto: Karl-Heinz Hug

Stiftungsratspräsident Frank A. Meyer bezeichnete den Präsidenten der Europäischen Zentralbank als herausragenden Europäer, als Anker in stürmischer Zeit: «Der Euro ist nicht nur die zweitwichtigste Währung der Welt; er macht die ökonomische Weltmacht Eu­ropa auch währungspolitisch sichtbar.» Gastgeber Meyer hob hervor: «Mario Draghi hütet Währung und Geltung der EU. Er handelt dabei nicht eng ökonomisch, sondern wenn nötig herzhaft und immer verantwortungsbewusst.»

Deutschlands früherer Bundeskanzler Gerhard Schröder würdigte die Bedeutung des Preisträgers für das Gelingen einer gemeinsamen Währung: «Mit dem Europapreis für politische Kultur wird ein grosser Europäer, ein überzeugter Anhänger der europäischen Einheit und ein Hüter der Gemeinschaftswährung geehrt. Draghi hat in den vergangenen vier Jahren bewiesen, dass er für die Unabhängigkeit der Institution, für die Preisstabilität und für den Erhalt des derzeitigen Euro-Raumes steht. Er entscheidet dabei entschlossen, auch mutig, aber keinesfalls unbesonnen.»

Die Ehrung fand im Rahmen von Frank A. Meyers traditionellem «Dîner républicain» im Hotel Castello del Sole statt. Seit 41 Jahren bietet das Filmfestival von Locarno den Rahmen für die stets exzellent besetzte Runde. Dieses Jahr zählten unter anderen Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und die französische Ex-Ministerin und Senatorin Hélène Conway-Mouret zu den Gästen, die Ministerin für Schule und Bildung Schleswig-Holsteins Britta Ernst, die Landes- und Fraktionsvorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz Julia Klöckner, Bundesrat Alain Berset, der Erste Bürgermeister von Hamburg Olaf Scholz, der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages Norbert Röttgen, der Chef der deutschen FDP Christian Lindner, der Vize-Vorsitzende der Fraktion Die Linke im Deutschen Bundestag Dietmar Bartsch, der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger sowie aus dem Bereich der Kultur unter anderen der Schriftsteller Adolf Muschg, der Philosoph Peter Sloterdijk und der Historiker Christopher Clark.

Bisherige Träger des mit 50'000 Euro dotierten Preises waren Jean-Claude Juncker, Boris Tadi´c, Jürgen Habermas, Pascal Lamy, Jean-Claude Trichet, Hans-Dietrich Genscher, Donald Tusk, Wolfgang Schäuble und der Historiker Heinrich August Winkler.

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