Das ist die neue Departementsverteilung des Bundesrats
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Erstmals eine Verteidigungsministerin:Das ist die neue Departementsverteilung des Bundesrats

CVP-Pfister zur Rochade im Bundesrat
«Amherd im VBS? Ich bin enttäuscht!»

CVP-Chef Gerhard Pfister ist enttäuscht über die Departementsverteilung. Positiv findet er, dass mit Viola Amherd eine Frau im Verteidigungsdepartement aufräumt und Zähne zeigt: Die Leute dort seien absolut reformresistent.
Publiziert: 10.12.2018 um 16:45 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2018 um 07:28 Uhr
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Gerhard Pfister ist enttäuscht über die Departementsverteilung. Positiv kann er dem Entscheid aber abgewinnen, dass erstmals eine Frau das Verteidigungsdepartement übernimmt und dort auch mit einer langjährigen SVP-Tradition bricht.
Foto: Keystone
Interview: Andrea Willimann

BLICK: Herr Pfister, wie sehr brachte Sie in Rage, dass die einzige CVP-Bundesrätin Viola Amherd künftig dem VBS vorsteht, dem Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport?
Gerhard Pfister: Ich bin enttäuscht. Vor allem, dass der Entscheid nur per Abstimmung zustande kam. Das ist kein gutes Zeichen für eine gute Zusammenarbeit im Bundesrat. Für die CVP an sich bedeutet aber die Departementsverteilung nichts Schlechtes.

Wollen Sie wirklich behaupten, dass die Departemente für Ihre Partei nicht relevant sind?
Allein deswegen gewinnen oder verlieren wir keinen einzigen Wähler. Aber Viola Amherd hat nun Gelegenheit, in einem jahrelang von der SVP geführten Departement aufzuräumen. Das VBS ist eine Herkulesaufgabe!

Warum?
Die Leute dort sind absolut reformresistent. Da haben sich schon andere die Zähne ausgebissen. Vielleicht ist es daher ganz gut, wenn einmal eine Frau mit einer relativen Aussensicht ihre Chefin wird.

Weil sie nie Armeeangehörige war?
Genau. Das VBS kommt so vielleicht auch einmal im 21. Jahrhundert an.

Aber wird das VBS deswegen ein Schlüsseldepartement?
Nein. Aber es erlaubt einem auch, mit Mitberichten an gewissen Geschäften in anderen Bereichen mitzugestalten. Zudem waren grosse Bundesräte wie Arnold Koller auch zuerst im VBS! Es ist ein starkes und wichtiges Departement. Vielleicht sehen das in zwei Jahren auch andere so.

Weshalb meldete sich Viola Amherd dann nicht freiwillig?
Es gehört zu einer konkordanten Regierung, dass die Amtsältesten ihre Wünsche zuerst anbringen dürfen. Ich bedaure aber wirklich, dass es eine Abstimmung brauchte. Noch am Mittwoch hatten alle Parteien das Hohelied der Konkordanz gesungen – zu Recht –, und der erste politische Entscheid kam trotzdem nicht auf übereinstimmende Art und Weise zustande. Die eigentliche Departementsverteilung kommentiere ich aber nicht: Das ist Sache des Bundesrats.

Steht dahinter auch die Hoffnung, dass Verteidigungsministerin Viola Amherd die neuen Kampfjets zum Fliegen bringt?
Sie bringt sie sicher eher zum Fliegen als ihr Vorgänger Guy Parmelin.

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