Nein, der Walliser CVP-Nationalrat Yannick Buttet (40) taucht nach den Stalking- und Belästigungsvorwürfen nicht einfach unter. In der «L'illustré», der am stärksten verbreiteten Wochenzeitschrift der Romandie, blickt er auf die vergangene Woche zurück und wehrt sich gegen das Bild eines Monsters, das der Öffentlichkeit präsentiert werde. «Dies ist schrecklich.»
Buttet sieht sich als Mann der Tat
Trotz allen Misstrauens und aller Anfeindungen fühlt sich Buttet getragen. Er erhält zahlreiche Unterstützungsbekundungen. Buttet erzählt, dass Leute, die ihn kennen, ihr Verhalten nicht ändern, trotz ihrer Fragen und ihrer legitimen Enttäuschung.
Zu den Ereignissen in der Nacht auf den 19. November äussert sich der ehemalige Vizepräsident der CVP Schweiz nicht. Sie seien «eine rein private Angelegenheit, die nur die betroffenen Personen angeht». Da ein Verfahren am Laufen ist, will er nichts kommentieren. Ebenso weicht er Fragen aus, die seine Zukunft als Nationalrat betreffen: Die Justiz habe ihre Arbeit noch nicht gemacht. «Wenn die juristischen Entscheide einmal bekannt sind, dann stellt sich die Frage nach meinen Ämtern.»
Schon fast doppeldeutig ist Buttes Antwort auf die Frage von «L'illustré», weshalb er trotz der Turbulenzen vergangenen Donnerstag den Mut fand, sich in den Nationalratssaal zu setzen. «Im Leben ist es wichtig zu handeln, ob positiv oder negativ.»
Die Politik – für Buttet ein Ideal
Bemerkenswert ist auch Buttets Konter auf den Vorwurf, dass er mit seinem Verhalten seine eigenen konservativen politischen Werte verletzt habe: «In der Politik verteidigen wir ein Ideal, an das wir glauben und das wir selbst zu erreichen versuchen.» Auf der anderen Seite lerne man im Laufe der Jahre, dass das Leben als Mann und Frau nicht perfekt sei. Das Wichtigste sei, aus Schwächen seine Lehren zu ziehen und diese auch umzusetzen.
Und so ruft Buttet seinen Kindern im Interview zu: «Nur Mut! Zusammen stehen wir diese Prüfung durch.» An die Adresse seiner Frau wendet er sich indirekt mit der Aussage: «Jedes Paar kann schwierige Momente erleben, sich sogar in einer Krise wiederfinden. Wichtig ist die Art, wie man da rauskommt und wie man gemeinsam weitergeht.»