Nach zehn Jahren als CVP-Chef nimmt Christophe Darbellay im April den Hut. Die letzten Wochen an der Spitze der C-Partei will der Walliser aber ganz offensichtlich nutzen, um offene Rechnungen zu begleichen und verpasste Chancen zu bedauern.
In der «NZZ» kritisiert er heute die Intransparenz bei der Parteienfinanzierung in der Schweiz. Zudem nennt er brisante Zahlen zum Wahlkampf 2015. «Die SVP gab 12 Millionen Franken aus, die FDP 9 Millionen - und wir gut 2 Millionen.» Es brauche weiterhin eine private Parteienfinanzierung, so Darbellay. «Aber das Problem mit den ungleich langen Spiessen müssen wir lösen.»
Darbellay weiss auch, wie das Problem gelöst werden könnte. Nämlich: «Mit mehr Transparenz.» Bei der SVP wisse man, woher das Geld stammt. «Aber bei der FDP ist es ein Rätsel.»
Die Einsicht kommt allerdings relativ spät. Als Nationalrat hat Christophe Darbellay diverse Vorstösse für mehr Transparenz in der Parteienfinanzierung abgelehnt.
Zudem bleiben seine Behauptungen zu den Wahlkampf-Kassen der bürgerlichen Konkurrenz nicht unwidersprochen. FDP-Kommunikationschef Georg Därendinger will die Aussagen des scheidenden CVP-Chefs zwar nicht kommentieren. Aber er sagt: «Für die Wahlen 2015 betrug das Budget zwischen 3 und 3,5 Millionen Franken.»