Es ist eine Guerilla-Aktion mit Ansage: «Wir werden auf mehreren Internetseiten die Positionen unserer politischen Gegner kritisch beleuchten und unseren Positionen gegenüberstellen», kündigte Generalsekretärin Gianna Luzio (39) vor neun Tagen im SonntagsBlick an. Die Webseiten würden nicht unter dem Logo der CVP erscheinen. Gezeigt werde jeweils ein Politiker der Konkurrenz, deren Argumente ordentlich zerzaust werden.
Nun ist die Kampagne gestartet: Wer im Internet nach einem bekannten Politiker sucht, landet zum Teil auf einer Homepage der CVP. Pikant: Nicht nur Politiker der Polparteien werden von der CVP in die Mangel genommen, sondern auch FDP-Parlamentarier.
«Im Wahljahr dreht die FDP plötzlich auf grün»
Etwa der Berner Nationalrat Christian Wasserfallen (38). Die CVP attackiert den Energiepolitiker auf der Klimaschiene. Wasserfallen würde den Klimaschutz auf die individuelle Eigenverantwortung reduzieren und habe das CO2-Gesetz massiv verwässert. Im Wahljahr nun drehe die FDP plötzlich auf grün.
Unter dem Button «Zeigt mir lieber echte Lösungen» gelangt man zu den CVP-Positionen in der Klimapolitik. Diese Kampagne verärgert den Berner. «Verzweifelt, verzweifelter, CVP. Die Hetzkampagne der CVP ist wohl der letzte Strohhalm, bevor sie von den Grünen überholt wird», twitterte er.
Von den CVP-Attacken betroffen sind auch FDP-Präsidentin Petra Gössi (43). Und der St. Galler FDP-Nationalrat Marcel Dobler (39). Dieser reagierte auf Twitter ebenso sauer:
Ebenso der Luzerner Ständerat Damian Müller (34). «Liebe CVP, ist das Verzweiflung, dass ihr Kandidaten auf der gemeinsamen Liste angreift?», fragt er auf Twitter.
CVP: «Das ist Wahlkampf»
Die CVP wehrt sich gegen den Vorwurf, eine Hetzkampagne zu veranstalten: «Wir machen eine Vergleichskampagne. Wir zeigen die Positionen der anderen Parteien auf und bieten einen Vergleich mit unseren Positionen», so CVP-Sprecher Michaël Girod. Die Auseinandersetzung sei sachlich, auch online. «Wir zielen nicht auf die Person, sondern zeigen den Wählerinnen und Wählern lediglich, für welche Positionen die anderen Parteien stehen. Das ist Wahlkampf.»
Am 20. Oktober wählt die Schweiz ein neues Parlament. Wer bei den Worten panaschieren, CSP oder Proporz-System nur Bahnhof versteht, sollte sich über das ABC des wichtigen Urnengangs hier schlau machen.
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Bald geht die heisse Phase der Wahlschlacht so richtig los. BLICK erklärt im Formtest, wo die Parteien im Moment stehen und womit sie zu punkten versuchen.
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