Die Zahlen sind bestürzend: Es gibt in Deutschland gut drei Viertel weniger Insekten als noch vor 30 Jahren. Und in der Schweiz sind 40 Prozent der Insektenarten vom Aussterben bedroht.
Mit bedrohlichen Folgen: Geht der dramatische Insektenschwund unverändert weiter, droht der Kollaps unserer Nahrungsmittelkette.
CSP-Nationalrat fordert Monitoring
Angesichts dieser Entwicklung schlägt CSP-Nationalrat Karl Vogler (61) Alarm: «Ohne Insekten sind funktionierende Ökosysteme, welche die lebensnotwendigen Leistungen wie Gesundheit und Ernährung für unsere Gesellschaft erbringen, nicht möglich», sagt der Obwaldner. «Mit weniger Insekten drohen Leistungen auszufallen, Schädlinge und invasive gebietsfremde Arten breiten sich aus, und die Bodenfruchtbarkeit geht zurück.»
In einer Motion fordert er nun eine systematische Beobachtung der Insekten in der Schweiz. «Es braucht ein Monitoring über den Bestand und die Entwicklung der Insekten, damit wir gezielt Massnahmen ergreifen und deren Effekt auch überprüfen können», so Vogler.
Pestizide und Flächenverlust
Hauptursachen für den Insektenschwund sieht Vogler vor allem in der Siedlungsentwicklung (etwa Bodenversiegelung, eintönige Freiflächen), der übermässigen Verwendung von Pestiziden und generell dem Flächenverlust für die Natur.
«Hier muss der Bundesrat rasch ansetzen», so Vogler. Denn die Folgen des Insektenschwunds seien für den Wirtschaftsstandort Schweiz, die Landwirtschaft und damit für die Schweizer Bevölkerung von grosser Tragweite. «Wir müssen deshalb handeln, bevor es zu spät ist.»