Die Aargauer Gemeinde Oberwil-Lieli kauft sich von Asylsuchenden frei. Gemeindeammann und SVP-Nationalrat Andreas Glarner (53) kostet den Triumph voll aus – und gibt noch einen obendrauf. Er rechnet mit einer «Flüchtlingsinvasion», will deshalb die grüne Grenze der Schweiz mit einem «Stacheldrahtzaun abriegeln» und fordert Gemeinden auf, keine Asylsuchende mehr aufzunehmen.
Molina: «Abschotter abschotten»
Glarners harte Asylpolitik ärgert seine politischen Gegner. Die Jungsozialisten gehen nun ebenso provokativ in die Gegenoffensive: «Wir wollen die Abschotter abschotten und Oberwil-Lieli vollständig einzäunen – oder zumindest jene 52 Prozent, welche keine Asylsuchenden wollen», sagt Juso-Chef Fabian Molina (25) zu BLICK.
Deshalb startet die Jungpartei eine Crowdfunding-Aktion. Sie sammelt Geld für Stacheldraht! «Glarners Forderungen werden immer absurder, da wollen wir Paroli bieten. Seine Aussagen sind menschenverachtend», sagt Molina. «Und vor allem ziehen wir eine Grenze gegen Rassismus.»
Geld für Solidaritätsprojekt
Doch selbst wenn genügend Geld für ein eingezäuntes Oberwil-Lieli zusammen kommt. Realisieren lässt sich die Aktion wohl kaum.
Dessen ist sich auch Molina bewusst. «Klar, es ist eine symbolische Aktion. Doch damit zeigen wir, dass wir keine SVP-Asylpolitik wollen!» Deshalb gibt es auch bereits einen Plan B für die Spendengelder. «Falls sich die Umzäunung nicht realisieren lässt, lassen wir das Geld einem Solidaritätsprojekt für Flüchtlinge zukommen.»