Das Impfen selber sei nicht so kompliziert, erklärte Lévy in der «Samstagsrundschau» von Schweizer Radio SRF. Es brauche keine spezielle Ausbildung, um Impfungen vorzunehmen und es gebe genügend Personen, die dies machen könnten. «Wir erwarten, dass in den Kantonen vom frühen Morgen bis zu späten Abend und am Wochenende durchgeimpft wird», sagte die Direktorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG).
Jeder Tag früher, an dem geimpft werde, könne Leben retten. Bis im Sommer sollten in der Schweiz alle, die dazu bereit seien, geimpft sein. Bereits Ende März sollen laut Lévy alle Risikogruppen geimpft sein.
Der Bund stelle den Kantonen mit einem elektronischen Anmeldetool und dem elektronischen Impfbüchlein zwei IT-Systeme zur Verfügung. Und es bestehe eine enge Zusammenarbeit mit den Kantonen.
Verständnis für Ungeduld
Sie könne die Ungeduld der Bevölkerung verstehen, aber es brauche jetzt Geduld, sagte Lévy. Alle Welt wolle den zugelassenen Impfstoff von Pfizer/Biontech. Die Schweiz habe aber als erstes Land den Impfstoff offiziell zugelassen und habe auch als ersten Land in Kontinentaleuropa mit dem Impfen begonnen.
Eine zweite Ladung von 230'000 Impfdosen ist, wie Lévy erklärte, inzwischen in der Schweiz eingetroffen. Zudem werde in den nächsten Tagen die Zulassung des Impfstoffs von Moderna in der Schweiz erwartet.
Zur Diskussion um den R-Wert er gibt an, wie viele weitere Menschen eine angesteckte Person ansteckt - erklärte Lévy, dass seine Ermittlung extrem komplex sei. Er gebe kein aktuelles Bild wieder, da die Bevölkerung sich zu wenig testen lasse und es bei den Daten zu den Spitaleinlieferungen immer Verzögerungen gebe. «Es gibt keine bessere Zahl, aber es ist nicht die einzige Zahl, auf die wir uns abstützen», sagte Lévy. Miteinbezogen bei allfälligen Massnahmen würden immer auch die Inzidenz, die Spital-Auslastungen und die Todesfälle.
Zahlen stagnieren auf hohem Niveau
Laut Lévy stagnieren die Corona-Zahlen weiterhin auf einem zu hohen Niveau. Ziel sei weiter, alle zwei Wochen eine Halbierung zu erreichen. Das bestehende Virus und die Mutationen müssten zusammen bekämpft werden. Von den Mutationen aus Grossbritannien seien die meisten importiert, aber es gebe bereits Menschen, die sich in der Schweiz damit infiziert hätten.
Die BAG-Direktorin zeigte sich zuversichtlich, mit der Impfung das Coronavirus in Griff zu bekommen. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass dies bisher bei jeder Krankheit gelungen sei.
(SDA)