Türkiser Blazer und hellblaue Schutzmaske: SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher (50) war heute definitiv der Hingucker im Bundeshaus. Als einzige Parlamentarierin trug sie zu Sessionsbeginn eine Maske.
Und sorgte damit auch gleich für einen veritablen Knatsch im Nationalratssaal. Denn Ratspräsidentin Isabelle Moret (49) sah durch die Maske die Ordnung im Saal gestört. Und verwies Martullo-Blocher des Saales.
«Ich hätte nie gedacht, dass man mir verbietet, mich zu schützen», enerviert sich die Unternehmerin gegenüber BLICK. «Ich wurde aus dem Saal geworfen.» Sie habe Saalverbot, sollte sie sich nicht der Maske entledigen, beschied ihr Moret. Ihr wurde sogar gesagt, sie solle sich auf das Coronavirus testen lassen.
Doch nach einer kurzen Verhandlung war doch noch ein Kompromiss gefunden: «Ich darf nur zu den Abstimmungen in den Saal.»
«Ich will das Virus nicht mitnehmen»
Bloss, warum trägt Martullo-Blocher überhaupt eine Schutzmaske? «Ich will das Virus nicht irgendwie mitnehmen und am Schluss in Graubünden oder in der EMS-Chemie Leute anstecken.» Die Bündner Nationalrätin will insbesondere Graubünden als Tourismuskanton nicht gefährden.
Doch gerade im Bundeshaus würden wichtige Regeln nicht eingehalten. Man sitze sehr nahe und sehr lange beieinander. «Hier konnte ich nicht ausweichen! Die Sitzordnung ist gegeben und ich muss abstimmen, da habe ich keine Wahl», sagt sie.
Das sagt der bekannte Schweizer Immunologe Beda Stadler zu Menschen zu Leuten wie Martullo-Blocher: «Menschen, die vermuten, dass sie mit einem ansteckenden Virus infiziert sind, tragen eine Maske, falls sie aus einem triftigen Grund das Haus verlassen müssen. Alle Gesunden nehmen etwas Abstand, grüssen den Maskenträger freundlich, weil es sich dabei offensichtlich um einen rücksichtsvollen Menschen handelt, der niemanden anstecken will. Wer als Gesunder mit einer Maske herumrennt, ist bloss ein Fasnächtler, den man belächeln darf.» (Quelle: «Weltwoche» vom 27. Februar 2020)
Das sagt der bekannte Schweizer Immunologe Beda Stadler zu Menschen zu Leuten wie Martullo-Blocher: «Menschen, die vermuten, dass sie mit einem ansteckenden Virus infiziert sind, tragen eine Maske, falls sie aus einem triftigen Grund das Haus verlassen müssen. Alle Gesunden nehmen etwas Abstand, grüssen den Maskenträger freundlich, weil es sich dabei offensichtlich um einen rücksichtsvollen Menschen handelt, der niemanden anstecken will. Wer als Gesunder mit einer Maske herumrennt, ist bloss ein Fasnächtler, den man belächeln darf.» (Quelle: «Weltwoche» vom 27. Februar 2020)
Und man wisse nicht einmal, wo die Parlamentarier unterwegs gewesen seien. «Es wurde nicht einmal nachgefragt, ob man in einem Risikoland war», so Martullo-Blocher. Sie betont, dass sie in den letzten Wochen weder in China noch in Italien unterwegs war.
Für sie ist klar: «Wir hätten die Session absagen müssen!» Sie entspreche vor allem nicht den Massnahmen der Kantone, die bereits kleinere Zusammenkünfte verbieten würden. «Wir setzen hier ein falsches Zeichen.» Wenn man sage, dass man etwas mache, dann solle man dies auch durchsetzen.
Keine Angst, aber Respekt
Grundsätzlich habe sie keine Angst, aber Respekt vor dem Virus, sagt Martullo-Blocher. Immerhin hat ihre EMS-Chemie auch fünf Firmen in China. Deshalb habe sie in der Firma schon vor Wochen Schutzmassnahmen umgesetzt, betont die Unternehmerin.
So seien Sitzungen beschränkt worden oder es würden Videokonferenzen durchgeführt. Auch auf Desinfektionsmassnahmen setzt sie. Und die Postverteiler würden ebenfalls Masken tragen.
Es ist übrigens zum ersten Mal, das Martullo-Blocher zur Maske greift. Bisher sei dies nicht nötig gewesen. «Ich habe Abstand halten können.» Die Maske hat Martullo-Blocher aus ihrem Betrieb. Für den Fall von Epidemien sei immer ein Bestand an Hygienemasken vorhanden.
Entscheid der Verwaltungsdelegation
Die Waadtländer FDP-Nationalrätin Moret hatte übrigens bloss einen Entscheid der Verwaltungsdelegation umgesetzt, die das Hausrecht ausübt. Diese sei der Meinung, dass das Maskentragen dann angezeigt sei, wenn sich eine Person krank fühle, erklärten die Parlamentsdienste gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Sollte jemand im Parlamentsgebäude eine Maske tragen, werde die Person darauf angesprochen und bei Krankheitssymptomen aufgefordert, unmittelbar einen Arzt zu kontaktieren. Wenn die Person keine Symptome habe, werde sie aufgefordert, die Maske im Gebäude nicht zu tragen, um keine falschen Signale zu geben.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch