«Öffnungsschritte haben bisher keine negativen Auswirkungen»
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Experten des Bundes zu Corona:«Öffnungsschritte haben keine negativen Auswirkungen»

Experten des Bundes zu Corona
«Öffnungsschritte haben bisher keine negativen Auswirkungen»

Trotz der vom Bundesrat beschlossenen Öffnungen vor drei Wochen, entspannt sich die Corona-Lage in der Schweiz. Sorgen bereiten den Behörden allerdings die vielen 40- bis 60-Jährigen im Spital.
Publiziert: 05.05.2021 um 13:40 Uhr
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Aktualisiert: 07.05.2021 um 11:20 Uhr
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Am Mittwoch informieren eine Expertengruppe vom BAG und der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes über die Lage der Coronapandemie.
Foto: keystone-sda.ch

Damit haben nur Optimisten gerechnet: Trotz voller Fitnesszentren und gut besuchter Restaurant-Terrassen stecken sich immer weniger Menschen mit dem Coronavirus an. Die Fallzahlen gehen zurück, am Mittwoch zählte das Bundesamt für Gesundheit 1795 Neuansteckungen.

«Die Öffnungsschritte haben bislang keine negativen Auswirkungen», sagte Patrick Mathys vom BAG am Mittwoch vor den Medien. Bei den Fallzahlen, den Spitaleinweisungen und der Auslastung der Intensivbetten: überall entspanne sich die Lage. Dies, obwohl der Bundesrat am 14. April weitreichende Öffnungen beschlossen hatte.

Viele 40- 60-Jährige im Spital

Die Wissenschaftler führen die Entspannung sowohl auf den Impffortschritt als auch das Verhalten der Bevölkerung zurück: «Viele Menschen sind zwar müde, aber sie haben ihr Verhalten angepasst», sagte Urs Karrer, der Vizepräsident der wissenschaftlichen Taskforce. «Die allermeisten tragen heute viel disziplinierter eine Maske als noch im Herbst.»

Sorgen bereitet ihm hingegen der Gesundheitszustand der 40- bis 60-Jährigen. «Die Krankheitslast verlagert sich nun auf die Nicht-Geimpften», sagte Karrer. Es würden deutlich mehr Menschen zwischen 40 und 60 Jahren ins Spital eingeliefert. «Dies wurde in der Öffentlichkeit bisher nicht genügend wahrgenommen.»

Mit ein Grund dafür ist die britische Virusvariante, die in der Schweiz mittlerweile dominant ist. «Die britische Variante führt etwa 50 Prozent häufiger zum Tod als die früher dominierende Virusvariante», sagte Urs Karrer. Immer mehr Hospitalisierte müssten heute zudem auf Intensivstationen verlegt werden.

Über 50-Jährige als Risikogruppe?

Aus Sicht des Taskforce-Vizepräsidenten sollten deshalb neu auch Personen zwischen 50 und 60 Jahren als Risikogruppe eingestuft werden. Zumal es sich um Menschen handle, die in der Regel beruflich und privat viele soziale Kontakte pflegten.

Um gegen die britische Virusvariante anzukommen, braucht es laut Karrer in der Bevölkerung ungefähr eine 80-prozentige Immunität. Um das zu erreichen, rücken zunehmend auch Kinder und Jugendliche in den Fokus: Müssen auch sie geimpft werden?

Kinder-Impfung «sinnvoll»

Taskforce-Vizepräsident Karrer hält eine Impfung von Kindern aus medizinischer Sicht für «sinnvoll». Zwar würden Kinder seltener schwer an Corona erkranken. Wenn man sie nicht schütze, würden sich in den nächsten zwei Jahren allerdings 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit Covid anstecken. «Und von diesen würden unweigerlich auch manche auf der Intensivstation landen.»

Bevor eine Impfung von Kindern und Jugendlichen aber überhaupt möglich ist, muss die Zulassungsbehörde Swiss Medic den Impfstoff für diese Altersgruppe zulassen und die eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) eine entsprechende Empfehlung aussprechen. Vor Juni dürfte eine Impfung der unter 18-Jährigen deshalb nicht realistisch sein.

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