Eigentlich wollten drei Parteien schon ein neues Präsidium haben. Bei den Grünen gibt Regula Rytz (58, BE) das Zepter ab. Die SP möchte den abtretenden Christian Levrat (49, FR) durch eine Doppelspitze ersetzen. Und die SVP sucht einen Nachfolger für Albert Rösti (52, BE).
Die Corona-Pandemie machte allen einen Strich durch die Rechnung. Parteitage und Delegiertenversammlungen fielen dem Veranstaltungsverbot des Bundes zum Opfer. Darum bleiben Rösti, Rytz und Levrat im Amt – mit mehr oder weniger grosser Begeisterung.
Die SVP hofft, noch im Spätsommer einen neuen Chef zu küren – zu Jahresbeginn allerdings hatten mögliche Kandidaten reihenweise erklärt, dafür nicht antreten zu wollen. «Wir rechnen damit, dass wir frühestens an der Delegiertenversammlung vom 22. August in Brugg die Präsidentenwahl durchführen können», sagt SVP-Generalsekretär Emanuel Waeber (61) auf Anfrage.
Mediale Aufmerksamkeit
Seine Hoffnung ist nicht zuletzt mit Blick auf die Abstimmung über die Begrenzungs-Initiative der Partei nachvollziehbar. Auch diese Ausmarchung wurde verschoben, vom heutigen Sonntag auf Ende September.
Da käme eine medienwirksame Stabsübergabe gerade recht. «Fünf Wochen vor der Abstimmung über die Begrenzungs-Initiative wäre dies ein geeigneter Anlass für die Mobilisierung im Abstimmungskampf», so Waeber.
Doch dieses Kalkül steht und fällt mit den Beschlüssen der Landesregierung: Die will am 27. Mai entscheiden, ob und unter welchen Bedingungen grössere Anlässe überhaupt wieder stattfinden dürfen. Waeber erwartet eine Lockerung – schliesslich beabsichtige derselbe Bundesrat bereits Grenzöffnungen ab Mitte Juni.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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