Am Dienstag nominiert die FDP des Kantons Zürich ihre Kandidaten für die Nationalratswahlen. Nebst bekannten amtierenden Parlamentariern steht auch ein überraschender Name auf der Liste: jener von Stefan Brupbacher (51), seit Anfang Jahr Direktor von Swissmem, dem Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro und Metallindustrie.
Sollte Brupbacher tatsächlich in die grosse Kammer einziehen, wäre es eine zügige Rückkehr nach Bern: 2014 ernannte ihn der damalige Bundesrat Johann Schneider-Ammann (67) zum Generalsekretär des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF). Zuvor hatte der Jurist das Generalsekretariat der FDP geleitet. Und noch früher war er für den damaligen Novartis-Chef Daniel Vasella (65) tätig gewesen.
Prominente Schützenhilfe
«Die Nominierung wäre für mich eine grosse Ehre und ein riesiger Ansporn, mich zusammen mit den anderen Kandidierenden der FDP für den Kanton Zürich und die Jobs in der Schweiz einzusetzen», sagt Brupbacher auf Anfrage.
Peter Spuhler (60), Verwaltungsratspräsident von Stadler Rail, lobt den Freisinnigen in den höchsten Tönen. «Mit Stefan Brupbacher stellt sich ein Kandidat zur Verfügung, der seit 20 Jahren für die Anliegen der Schweizer Industrielandschaft und insbesondere der exportierenden Industrie kämpft», sagt der alt Nationalrat der SVP. Darum unterstütze er dessen Kandidatur.
Brupbacher kann die parteiübergreifende Schützenhilfe gut gebrauchen. Verändern die Delegierten die Wahlliste nicht, steigt er vom beinahe aussichtslosen 19. Platz ins Rennen.
Schuld an Lockerung der Waffenexporte?
Zudem machte sich der Zürcher während seiner Zeit im WBF nicht nur Freunde: Mit den Bauern legte er sich in Fragen der Marktöffnung an, und die Gewerkschaften warfen ihm vor, im Zuge des Rahmenabkommens den Lohnschutz schleifen zu wollen. Auch die von Schneider-Ammann angestrengte Lockerung der Waffenexporte lasten Kritiker Brupbacher an.