Foto: Oscar Alessio

Chef-Meteorologe Thomas Bucheli darf nicht bei BAG-Kampagne mitmachen
SRF pfeift Wetterfrosch zurück

Das Bundesamt für Gesundheit will bei der Corona-Bekämpfung mit Wetterfröschen zusammenspannen. Doch das Schweizer Fernsehen (SRF) lässt den Bund hängen.
Publiziert: 02.04.2020 um 22:35 Uhr
|
Aktualisiert: 18.03.2021 um 20:31 Uhr
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Der Bund will verhindern, dass es am kommenden Wochenende und vor allem auch an Ostern nochmals so aussieht wie hier vor zwei Wochen in Zürich.
Foto: ADRIAN BRETSCHER
Lea Hartmann

Der strahlend blaue Himmel treibt Adrian Kammer (54), dem obersten Verantwortlichen der Corona-Kampagne des Bundesamts für Gesundheit (BAG), die Sorgenfalten auf die Stirn. Erst kämpfte er um die Aufmerksamkeit der Bevölkerung. Nun auch noch gegen das schöne Wetter. Kammer weiss genau: Angesichts der hohen Temperaturen wird es vielen am Wochenende schwerfallen, die Ratschläge des Bundes zu befolgen und brav drinnen zu bleiben.

Bucheli wurde zurückgepfiffen

Mit einer besonderen Aktion will das BAG nun noch einmal an die Vernunft der Bevölkerung appellieren. Die Idee: In den Wettersendungen, die täglich auf diversen Kanälen laufen, sollen die Moderatorinnen und Moderatoren am Freitag und vor dem Osterwochenende nochmals dazu aufrufen, daheimzubleiben. Verschiedene Wetterfeen und Wetterfrösche sind dafür von der vom BAG engagierten Agentur angefragt worden.

Doch ausgerechnet der grösste, gebührenfinanzierte Sender im Land lässt den Bund abblitzen. Dabei ist die Hauptausgabe von «SRF Meteo» derzeit die TV-Sendung mit den zweithöchsten Einschaltquoten. Sie ist bei der Aktion nicht offiziell dabei. BLICK weiss: Chef-Meteorologe Thomas Bucheli (58) hatte schon zugesagt – wurde dann aber zurückgepfiffen.

SRF schiebt Unabhängigkeit vor

Als Grund für die Absage führt das SRF seine Unabhängigkeit an. «SRF und damit auch SRF Meteo berichten unabhängig und mit der nötigen professionellen Distanz und können darum auf den Sendern nicht Teil einer Kampagne sein», sagt Sprecher Stefan Wyss. Es könne zwar sein, dass auch bei «SRF Meteo» die Corona-Empfehlungen des BAG thematisiert werden. Spezielle Aufrufe gäbe es aber nicht.

SRF habe «nur zu einem früheren Zeitpunkt» Moderatorinnen und Moderatoren erlaubt, bei der Corona-Kampagne des Bundes mitzumachen. Nämlich als es darum ging, einen Solidaritäts-Aufruf von Innenminister Alain Berset (47) auf Social Media weiterzuverbreiten. Dass man einmal grünes Licht gegeben habe, bedeute nicht, jetzt automatisch jede neue Kampagnenmassnahme des BAG mitzutragen.

Privatsender sind dabei

BAG-Mann Kammer bedauert die SRF-Abfuhr. «Für uns wird es mit der Zeit immer schwieriger, die Botschaft an die Menschen zu bringen», sagt er. Denn die Gefahr sei, dass sie des Themas müde würden. «Wir brauchen die Unterstützung der Bevölkerung aber dringend.»

Support erhält der Bund derweil von Wetterfrosch Peter Wick (53), Chef von Meteonews. Das Unternehmen produziert unter anderem für TeleZüri, Tele M1 und andere Lokalsender die Wettersendungen. Für Wick ist es selbstverständlich, dass er bei der Aktion mitmacht. Sie sei «absolut sinnvoll», sagt er. «Wir werden den Aufruf darum sicher in die Moderation integrieren.»

Test vor Ostern

Das BAG gibt zudem noch auf weiteren Kanälen Gas. Nebst Inseraten und Online-Anzeigen setzt es neu auch auf Werbung in Wetter-Apps. Die bisherige Kampagne mit den Hygiene- und Distanzregeln hat der Bund erweitert. «Auch bei gutem Wetter zuhause bleiben. Jetzt erst recht», heisst es nun.

Dabei dient das kommende Wochenende als Testlauf für die bevorstehenden Ostertage. Der BAG-Delegierte Daniel Koch (64) kündigte an: Je nachdem, wie die Regeln befolgt würden, werde man eine mögliche Verschärfung der Massnahmen nächste Woche diskutieren.

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Habe ich das Coronavirus oder nur die Grippe?

Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
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