Jeder Schweizer Wehrmann, der Militärdienst leistete, kennt die Routine. Einmal im Jahr muss er in seiner Freizeit in den Schiessstand und das sogenannte Obligatorische schiessen. Damit soll sichergestellt werden, dass der Soldat seine Waffe beherrscht und einigermassen gut trifft.
Kleiner Nutzen, grosser Aufwand?
Geht es nach der Zürcher Nationalrätin Chantal Galladé (44), ist damit bald Schluss. Mit einer Motion, die sie diese Woche einreichte, will die Sozialdemokratin die Schiesspflicht abschaffen.
Die Zürcherin: «Die ausserdienstliche Schiesspflicht ist ein veraltetes Instrument aus einer anderen Zeit mit einem anderen Aufbau und Sicherheitsverständnis der Armee.» Der Ausbildungsnutzen sei relativ klein, währenddessen der Aufwand gross sei.
«Subventionierung der Schiessvereine»
Das Obligatorische sei zu einer Art Subventionierung der Schiessvereine verkommen, was nicht der Zweck sein könne, so Galladé. Sicher ist: Einfach wird es die Sicherheitspolitikerin nicht haben. An wenigen Orten hat es in der heutigen Gesellschaft so viele Armeefreunde wie im Parlament.