Mit einem Facebook-Foto mit Hotpants und einem knappen Träger-Shirt machte sie landesweit Schlagzeilen: Celina Feri (24), die Tochter von SP-Nationalrätin Yvonne Feri (49).
Die Mutter kritisierte ihre freizügige Tochter: «Ich habe ihr gesagt, dass andere Frauen mit solchen Fotos nicht selten zu Sexsymbolen degradiert werden», so die Präsidentin der SP-Frauen und Kämpferin gegen Sexismus.
«Es ist alles bedeckt, was bedeckt sein soll», als entgegnet die Tochter, die in ihrer Freizeit gerne reist und tanzt. «Ich finde, jede Frau soll sich kleiden können, wie sie möchte und sich wohl fühlt.»
Wie die Mutter zog es auch Celina, die ältere zweier Feri-Töchter, in die Politik. Seit 1,5 Jahren ist sie Einwohnerrätin in Wettingen AG – sitzt also im lokalen Parlament. Für die SP. Die Bereichsleiterin Restauration schaut jetzt auch ihrer Mutter auf die Finger. Diese sitzt in der Wettinger Regierung.
Ob Celina Feri dereinst ihrer Mutter ins Bundeshaus folgen will, ist noch offen. «Ich weiss noch nicht, ob ich eine politische Karriere anstreben soll.»
Derweil kämpft sie für ein farbenfroheres Wettingen – und verlangt, dass die grauen Poller in den Tempo-30-Zonen farbig werden. Die aktuellen würden nicht zu einem freundlichen Ortsbild beitragen. In einem weiteren Vorstoss forderte die SP-Lokalpolitikerin mehr bezahlbaren Wohnraum für Studenten, Lehrlinge und junge Erwachsene . «Ich möchte mich politisch für die Jugend und junge Erwachsene einsetzen», sagt Feri.
Das erste politische Statement wagte sie bereits mit sieben Jahren. Ein Reporter fragte das Mädchen, was sie von einer autofreien Zone in Wettingen halte. «Es würde mich freuen, weil wir dann auf der Strasse spielen könnten», antwortete sie. Schon damals ganz im Sinne der SP.
Heiner Studer, alt EVP-Nationalrat aus Wettingen und guter Bekannter der Familie Feri sagt, Celina hätte sich mit dem sexy Foto wohl etwas von der Mutter abgrenzen wollen. «Ich sehe bei der alleinerziehenden Mutter Yvonnne die gut gemeinte Tendenz, ihre Töchter etwas stark zu bemuttern .»
Dazu passt ein Essen des Wettinger Einwohnerrats von Ende 2014, bei dem sich typischerweise die Politiker der verschiedenen Parteien durchmischen. Nicht so Yvonne und Celina Feri, wie ein Anwesender erzählt. Die beiden sassen – auf Wunsch der Mutter – am selben Tisch.