Cassis telefoniert mit Iran
Wie die Schweiz für die USA vermittelt

Bundesrat Cassis führte ein Telefonat mit einem iranischen Amtskollegen. Im Rahmen eines Schutzmandats vertritt die Schweiz dabei die Interessen der USA. Streitpunkt zwischen den Ländern ist ein iranisches Atomwaffenprogramm.
Publiziert: 17:13 Uhr
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Aktualisiert: 17:43 Uhr
Ignazio Cassis telefonierte am Ostermontag mit einem iranischen Amtskollegen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Cassis und Araghtschi diskutierten über den Dialog zwischen USA und Iran
  • Schweiz vertritt US-Interessen im Iran durch Schutzmachtmandat seit 1980
  • Treffen zwischen Iran und USA am Mittwoch in Maskat geplant
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Aussenminister Ignazio Cassis (64, FDP) hat mit seinem iranischen Amtskollegen Abbas Araghtschi (62) über den aktuellen Dialog zwischen den USA und dem Iran gesprochen. Dies bestätigte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Montag.

Das Telefonat sei Teil des Austauschs im Rahmen des Schutzmachtmandats, unter dem die Schweiz die Interessen der USA im Iran vertritt, hiess es.

Beim Gespräch habe Araghtschi Bundesrat Cassis über die Gespräche in Maskat und Rom informiert, schrieb ein Sprecher des EDA auf Anfrage von Keystone-SDA am Montag.

Telefonat über Atomwaffen

Die USA wollen ein iranisches Atomwaffenprogramm verhindern – notfalls mit militärischen Mitteln. Zu diesen Verhandlungen trafen sich Araghtschi und der US-Sondergesandte Steve Witkoff zunächst in Rom. Am kommenden Mittwoch wollen sich die beiden Konfliktparteien in der omanischen Hauptstadt Maskat für eine weitere Verhandlungsrunde treffen.

Der iranische Aussenminister habe im Verlauf des Telefongesprächs mit Cassis auch betont, wie sehr der Iran die Bemühungen der Schweiz in der iranischen Atomfrage schätze, so der Sprecher weiter.

Die Schweiz vertritt im Rahmen eines Schutzmachtmandats die Interessen der USA im Iran. Dieses Mandat geht auf die Geiselkrise von 1980 zurück. Damals brachen die USA den Kontakt zu Iran ab, nachdem das Land die Islamische Republik ausgerufen hatte, Studenten die US-Botschaft in Teheran besetzt hatten und Mitarbeitende der Botschaft als Geiseln festhielten.

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