Bundesratsfamilien erleben alle Emotionen mit
Kleine Schwester rührt ihre drei grossen Brüder

Bundesrätin Karin Keller-Sutter hielt während ihrer Wahl Sichtkontakt zu ihrem Mann und ihrer Familie. Auch für die Angehörigen waren es berührende Momente, wie sie BLICK erzählen.
Publiziert: 06.12.2018 um 09:27 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2018 um 09:49 Uhr
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Bundesrätin Viola Amherd im Kreis ihrer Lieben. Rechts von ihr stehen ihre Nichte Lia Amherd und ihre Gotte Denise Wasmer.
Foto: Peter Gerber
Andrea Willimann

Durch ein Wechselbad der Gefühle gingen heute nicht nur die beiden neuen Bundesrätinnen, sondern auch deren Familienmitglieder. Sowohl von Karin Keller-Sutter (54) wie auch von Viola Amherd (56) sassen engste Verwandte auf der Tribüne und verfolgten den zentralen Lebensmoment ihrer Lieben mit. 

Lia Amherd (33), die Nichte von CVP-Bundesrätin Amherd, hatte vor Rührung feuchte Augen. Im Gespräch mit BLICK – kurz vor dem Moment, als sie ihre Tante erstmals wieder in die Arme schliessen konnte – waren bei ihr besonders starke Emotionen zu spüren. «Es ist einfach schön», bricht es aus ihr heraus.

Amherds Nichte ist Produktdesignerin und studiert auf dem zweiten Bildungsweg Rechtswissenschaften an der Universität Basel. Wie ihre Tante ist sie Mitglied der CVP Oberwallis. Sie wirke aber nur im Hintergrund, betont Lia Amherd. Für die Brigerin ist der Tag  eindrücklich: «Ich hätte nie gedacht, dass es so schnell geht. Nur ein Wahlgang!» 

Auch die Gotte von Viola Amherd war dabei

Lia Amherd ist von den Fähigkeiten ihrer überzeugt. «Viola ist sehr durchsetzungsfähig und sehr loyal. Sie kann Sachen gut erklären – sie bringt es immer auf den Punkt.»

Lia Amherd war heute die Person im Bundeshaus, die Viola Amherd wohl am besten kennt –  ihre Mutter, die Schwester der Bundesrätin, musste aus Krankheitsgründen die Wahl vor dem Fernseher verfolgen. Lia Amherd wurde  von Denise Wasmer (73), Cousine und Gotte der Bundesrätin, begleitet4. 

Drei Brüder und eine Riesenfreude

Ganz viele Begleiter hatte Morten Keller-Sutter (53). Ihm zur Seite standen vor allem die drei Brüder der neuen FDP-Bundesrätin: Walter, Rolf und Bernhard Sutter. Es sei speziell gewesen, diesen schönen Moment mit der Schwester im Saal zu teilen, sagt Rolf Sutter, der zweitälteste Bruder, zu BLICK. Auch er hat nicht unbedingt mit nur einem Wahlgang gerechnet. Bei einem Familientreffen habe Karin Keller-Sutter den Brüdern eingebläut: «Gewählt ist, wenn ausgezählt ist!»

Morten Keller mochte nicht mit den Medien sprechen. Die Wahl seiner Frau nahm ihn sichtlich mit. Als Nationalratspräsidentin Marina Carobbio (52, SP) das Resultat verkündet hatte, erhoben sich die anderen Familienmitglieder und klatschten. Er jedoch blieb noch etwa zehn Sekunden in sich versunken. Erst dann legte er die Übersetzungskopfhörer ab und begann ebenfalls zu applaudieren. 

Keller-Sutters Brüder nahmen es lockerer. Sie plauderten mit Medienvertretern, freuten sich sichtlich am guten Resultat ihrer Schwester, posierten für die Fotografen. «Berührend» empfand das Bernhard Sutter. Nicht mit dabei war jedoch der Schwiegervater der Neo-Bundesrätin: Er hütete den Jack-Russell-Terrier Picasso. Sie schauten sich die Wahl zusammen im Fernsehen an.

Die ehemalige Primarlehrerin und ihre Schülerin

Auch die Walliser und Wiler Delegationen verfolgten die Wahl vor dem Bildschirm. Unter ihnen die ehemalige Primarlehrerin Susi Wick, die Keller-Sutter von der vierten bis sechsten Klasse unterrichtet hatte. Wick erinnert sich, dass Keller-Sutter eine gute Schülerin gewesen sei, sich aber nicht besonders hervorgetan habe. Es sei aber spürbar gewesen, dass sie zu Hause neben drei grossen Brüdern gelernt habe, sich durchzusetzen.

Im Übrigen zeigte sich die ehemalige Lehrerin überzeugt, dass man «Bundesrätin» nicht einfach lernen könne. «Dazu muss man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein und gewisse Fähigkeiten haben.» 

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