Pierre Maudet (39) ist der Aussenseiter bei der anstehenden Bundesratswahl. Seine «Schwächen»: Er ist weder ein Tessiner wie Ignazio Cassis (56) noch ist er weiblich wie Isabelle Moret (46).
Politiker von links bis rechts möchten aber gerne entweder die untervertretenen Frauen in der Regierung stärken – oder aber dem Tessin nach 18 Jahren Abwesenheit wieder einen Sitz im Bundesrat zugestehen.
Dazu kommt, dass Maudet in Bundesbern schlechter vernetzt ist als seine Konkurrenten. Auch in der FDP-Fraktion. Er droht deshalb bereits bei der Besetzung des FDP-Bundesratstickets zwischen Stuhl und Bank zu fallen. Obwohl der Genfer Staatsrat von vielen als «interessante Kandidatur» und «fähiger Bundesrat» bezeichnet wird.
Maudet hofft auf gute Worte der Regierungsräte
Der dreifache Familienvater möchte aber nicht kampflos untergehen und hat seine Wahlkampfmaschinerie hochgefahren. Eine Strategie besteht darin, Regierungsräte vom Genfer- bis zum Bodensee für sich zu gewinnen. In der Hoffnung, dass diese genügend National- und Ständeräte von den Qualitäten des politischen Wunderkindes überzeugen.
Vor allem Regierungsräte, die wie Maudet Mitglied der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) oder der Konferenz der Volkswirtschaftsdirektoren (VDK) sind, finden lobende Worte. Etwa KKJPD-Präsident Hans-Jürg Käser (67, FDP): «Ich bin überzeugt, dass Pierre Maudet dem Amt gewachsen wäre und im Bundesrat eine gute Figur abgeben würde!» Seine Kandidatur finde er deshalb «gut und richtig».
«Maudet ist ein kluger und engagierter Kopf»
Es ist ein klarer Aufruf des Berner FDP-Urgesteins, Maudet aufs Ticket zu setzen. Neben Cassis. «Auf der andern Seite ist in unserem Land sicher der Anspruch des Tessins berechtigt – nach 18 Jahren Unterbruch», so Käser weiter. Es werde viel von den Anhörungen der Kandidierenden abhängen.
Voll des Lobes ist auch die politische Konkurrenz, etwa der Basler SP-Regierungsrat und VDK-Präsident Christoph Brutschin (59): Er habe Maudet im Rahmen der Vorstandsarbeit der kantonalen Volkswirtschaftsdirektoren «als klugen und engagierten Kopf kennengelernt, dem ich dieses Amt gut zutrauen würde».
Der Genfer kommt auch in der SP-Bundeshausfraktion gut an, vor allem aufgrund seiner europapolitischen Haltung, wie diverse Politiker bestätigen. Der Baselbieter Eric Nussbaumer (57) etwa sagte zur «SonntagsZeitung», ihm würden Leute mit einem politischen Konzept gefallen. «Hier ist Maudet eindeutig der stärkste unter den FDP-Kandidaten.»
Genf – Der Genfer Staatsrat und Bundesratskandidat Pierre Maudet (39) möchte aufs offizielle Kandidatenticket der FDP. Im Falle einer Wahl will er nach Bern umziehen. Nicht zur Freude der ganzen Familie. Während Maudets Sohn (10) und seine jüngste Tochter (6) voll und ganz hinter ihm stehen, hat seine ältere Tochter (8) Bedenken. «Sie ist eigentlich ein Cassis-Fan. Nicht wegen Herrn Cassis, sondern weil sie sich vor einem Umzug nach Bern fürchtet und vor der Vorstellung, dass sie ihre Freundin verlieren wird», sagt Maudet zu BLICK. Für seine Kinder sieht er aber den Vorteil, dass sie Deutsch lernen würden.
Genf – Der Genfer Staatsrat und Bundesratskandidat Pierre Maudet (39) möchte aufs offizielle Kandidatenticket der FDP. Im Falle einer Wahl will er nach Bern umziehen. Nicht zur Freude der ganzen Familie. Während Maudets Sohn (10) und seine jüngste Tochter (6) voll und ganz hinter ihm stehen, hat seine ältere Tochter (8) Bedenken. «Sie ist eigentlich ein Cassis-Fan. Nicht wegen Herrn Cassis, sondern weil sie sich vor einem Umzug nach Bern fürchtet und vor der Vorstellung, dass sie ihre Freundin verlieren wird», sagt Maudet zu BLICK. Für seine Kinder sieht er aber den Vorteil, dass sie Deutsch lernen würden.