Walliser CVP-Nationalrätin tritt an
Viola Amherd will in den Bundesrat

Wer folgt auf Doris Leuthard (55) und Johann Schneider-Ammann (66) in den Bundesrat? BLICK hält sie über das Kandidatenkarussell auf dem Laufenden.
Publiziert: 20.10.2018 um 11:20 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2018 um 20:44 Uhr
CVP-Nationalrätin Viola Amherd steigt ins Rennen
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Walliserin will in den Bundesrat:CVP-Nationalrätin Viola Amherd steigt ins Rennen
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Viola Amherd ist Kronfavoritin der CVP. Jetzt steigt sie als letzte CVP-Kandidatin ins Bundesrats-Rennen.
Foto: Keystone

An diesen drei Buchstaben kommt niemand vorbei: KKS – so wird Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter (54) im Berner Politbetrieb genannt. Die ehemalige St. Galler Regierungsrätin ist die Kronfavoritin der FDP für die Nachfolge von Bundesrat Johann Schneider-Ammann (66).

Doch wer wagt sich im Schlagschatten von Dominatorin KKS aufs Kandidaten-Karussell der Freisinnigen? Zu Anfang kaum jemand. «FDP-Männer, die das Format zum Bundesrat hätten, haben zwei Probleme. Entweder sind sie der Lady-Killer oder eine Witzfigur mit Alibi-Kandidatur», so ein einflussreicher FDP-Exponent zu BLICK.

FDP-Männer haben schlechte Karten

Der Druck, nach 30 Jahren männlich dominiertem Freisinn eine Frau in die Landesregierung zu schicken, ist gross. FDP-Frauenpräsidentin Doris Fiala (61) forderte schon letztes Jahr nach der Wahl von Ignazio Cassis (57) – und der Nicht-Wahl von Isabelle Moret (47) –, dass ihre Partei ein reines Frauenticket bringen müsse. Denn Frauen seien bisher nur gewählt worden, wenn das männlich dominierte Parlament keinen Mann zur Auswahl gehabt habe.

Doch Fiala gingen die Kandidatinnen aus. Die Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh (60) nahm sich früh aus dem Rennen, später folgte die Nationalrätin Regine Sauter (52). Auch Nationalrätin Daniela Schneeberger (51, BL) steht nicht zur Verfügung, wie sie BLICK mitteilte. Die Baselbieterin will zwar wie Fiala eine FDP-Bundesrätin, «aber ich finde ein Doppelfrauenticket nicht zwingend. Wir haben auch gute Männer».

Männer halten sich bedeckt

Einer davon war der Zürcher Ständerat Ruedi Noser (57). Der Ständerat sagte nun aber ab. Er meinte zudem: «Dem Freisinn stünde es gut an, nach 30 Jahren endlich eine Frau im Bundesrat zu haben.»

Der Appenzeller Ständerat Andrea Caroni (38) sagte auch ab, er können nicht «gleichzeitig ein guter Vater und Bundesrat sein.»

Zwei fanden sich dann doch

Zwei fanden sich dann doch noch: Zum einen der Nidwaldner Ständerat Hans Wicki (54). Er hat den Regionenvorteil: Die Innerschweiz meldet einen Bundesrats-Anspruch an.

Ebenso wie die Ostschweiz, was den Schaffhauser Regierungsrat Christian Amsler (54) davon überzeugte, zu kandidieren.

CVP: Sie wollen

Bei der CVP gibt es aktuell drei Interessierte: Der Zuger Ständerat Peter Hegglin (57) hat am letzten Sonntag bekannt gegeben, dass er Bundesrat werden will. Und am Donnerstag hat sich die Urner Regierungsrätin Heidi Z'graggen (52) aus der Deckung gewagt: Auch sie will kandidieren. Gleichtags hat die CVP Baselland die Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (54) nominiert.

Favoritin Viola Amherd (56) hält sich derweil bedeckt – auch weil ein Nierenstein sie ins Spital brachte. Aus dem Stöckli hegt Pirmin Bischof (59) Ambitionen – noch hält der Solothurner sich bedeckt.

Ostschweiz lässt der FDP den Vortritt

Die Ostschweiz hält sich derweil zurück: Der Bündner Martin Candinas (38) schloss eine Kandidatur schnell aus. Auch der St. Galler Regierungsrat Benedikt Würth (50) sagte ab.

Bis am 25. Oktober können CVP-Kandidaten ihre Ambitionen kundtun, einen Tag vorher will die FDP die Bewerbungen auf dem Tisch haben. Rund drei Wochen lang können die Kandidaten dann für sich weibeln: Am 16. und 17. November entscheiden die Bundeshausfraktionen der FDP und CVP, wen sie am 5. Dezember zur Wahl stellen wollen.

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