«Ich bin sehr stolz»
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CVP-Präsident Pfister:«Ich bin sehr stolz»

CVP-Präsident Pfister über die Wahl von Viola Amherd
«Ein bisschen hat es mich schon überrascht»

Die Schweiz hat zwei neue Bundesrätinnen – die Partei- und Fraktionspräsidenten freuen sich. Doch einer ist ob des Glanzresultats seiner neuen Frau im Bundesrat doch etwas verdutzt.
Publiziert: 05.12.2018 um 16:08 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2018 um 12:13 Uhr
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Gerhard Pfister hätte nicht mit der schnellen Wahl von Viola Amherd gerechnet.
Foto: Keystone

17 Stimmen. Mit so einem so kleinen Störmanöver bei der Wahl der neuen CVP-Bundesrätin Viola Amherd (56) hatte niemand gerechtet. Gerade mal 17 Stimmen machte CVP-Präsident Gerhard Pfister (56). Der Mann, den viele SVPler gern in die Regierung gewählt hätten, ist jetzt aber «froh, dass ich nicht mehr als 17 Stimmen bekommen habe».

Trotzdem: Gerhard Pfister konnte seine Freude über die Wahl Amherds im Nationalratswahl schlecht verbergen. Gegenüber BLICK sagt der Zuger: «Ein bisschen hat es mich schon überrascht!» Er hätte nicht gedacht, dass Viola Amherd es schon im ersten Wahlgang schaffe. Und er lobt die neue Christdemokratin in der Regierung: «Ihre Wahl zeigt, dass sie in den anderen Fraktionen einen guten Eindruck hinterlassen hat und dass ihr Bekanntheitsgrad sehr wichtig gewesen ist.»

Pfister: «Das Geschlecht spielt bei uns keine Rolle mehr»

Seine Partei hatte mit dem Zweier-Frauenticket für eine Überraschung gesorgt. Und so ist Pfister «sehr stolz», dass es der CVP gelungen sei, zwei sehr kompetente Frauen vorzuschlagen. «Und zwar ohne Quote! Das Geschlecht spielt bei uns keine Rolle mehr. Das ist wirkliche Gleichberechtigung.»

Bei den Freisinnigen ist es ein Freudentag – auch für die Präsidentin. «Das ist ein Super-Tag für die Schweizer Frauen», sagt FDP-Chefin Petra Gössi. Und sie erhebt den Mahnfinger in Richtung neuer Bundesrat: «Jetzt würde ich mich freuen, wenn sie lösungsorientiert vorwärtsarbeiten würden, damit es der Schweiz auch in Zukunft gut geht.»

Bei der SP wünscht man sich vom neuen Siebnergremium mehr Augenmass. «Ich hoffe, dass die Logik der Viererbande vorbei ist», sagt Fraktionspräsident Roger Nordmann (45) in Anspielung auf die zwei FDP- und SVP-Bundesräte, die für einen Mitte-rechts-Rutsch in der Regierung gesorgt hatten.

Rösti: «Gut für die Stabilität»

Das Parteiverhältnis ist zwar noch immer das gleiche. Doch Nordmann hofft dank der zwei neuen Frauen auf eine neue Kultur in der Landesregierung. «In jedem Fall traue ich den zwei Frauen zu, dass sie eine bessere Gesprächskultur und Dialogbereitschaft haben als der Bundesrat in seiner früheren Zusammensetzung. Und das wäre notwendig.»

Zufrieden zeigt sich auch SVP-Präsident Albert Rösti (51) – obwohl seine Favoritin Heidi Z'graggen (52) keine Chancen hatte gegen Amherd. «Wir haben klargestellt, dass es keine Spielchen geben soll. Das ist jetzt gelebte Konkordanz – zwar kein Spektakel, aber gut für die Stabilität.»

«Ich bin überhaupt nicht überrascht»
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SVP-Chef Rösti:«Ich bin überhaupt nicht überrascht»
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