Beerbt Urner Justizdirektorin Leuthard?
Gipfelstürmerin Heidi Z’graggen

Die Urner Justizdirektorin Heidi Z’graggen gilt als heisse Nachfolgerin von Doris Leuthard. Über ihre Wahl würde sich wohl auch die SVP freuen.
Publiziert: 14.10.2018 um 14:03 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2018 um 09:31 Uhr
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Mitte-Rechts-Allianz: SVP-ZKB-Vizepräsident Bruno Dobler (l.) mit seiner Partnerin, CVP-Regierungsrätin Heidi Z'graggen, und Anwalt Marc Siegenthaler an der «Flüügerchilbi» vor vier Jahren.
Foto: Manuela Willimann
Marcel Odermatt

Bis am 25. Oktober müssen die Kantonalparteien der CVP melden, wen sie ins Bundesratsrennen schicken wollen. Während die Ambitionen der Walliser Nationalrätin Viola Amherd (56) einen Dämpfer erhalten haben, wird im Bundeshaus ein Name immer heisser gehandelt: Heidi Z’graggen (52).

Die Primarlehrerin und promovierte Politikwissenschaftlerin amtet seit ihrer Wahl in den Urner Regierungsat vor 14 Jahren als Justizdirektorin. Nach so vielen Jahren wäre ein Jobwechsel nur das Natürlichste der Welt. Tatsächlich prüft Z’graggen eine Kandidatur, wie sie SonntagsBlick sagt.

Auch steht für die Exe-kutivfrau ausser Frage, «dass die Zentralschweiz nach 15 Jahren wieder im Bundesrat vertreten» sein müsse. Der letzte Vertreter dieser Region war der Luzerner FDP-Exponent Kaspar Villiger (77) – und der Kanton Uri hat überhaupt noch nie einen Bundesrat gestellt.

Der Slogan sitzt schon mal

Für Heidi Z’graggen ist klar: «Das Eingebundensein aller Landesteile hat Symbolkraft und ist wichtig für den Zusammenhalt unseres Landes.» Die Zentral­schweiz sei eine wirtschaftlich und kulturell reiche Region mit spezifischen Stärken und auch Herausforderungen. «Ich bin Urnerin, Zentralschweizerin und ich bin Schweizerin und mit diesem Hintergrund möchte ich auch die Landespolitik gestalten.» Wenn dies kein starker Wahl-Slogan ist!

Auch wenn Heidi Z’graggen noch nicht definitiv Ja gesagt hat – ihre Aussagen lassen sich fast nicht anders verstehen. Z’graggen sagt: «Ich bringe jahrelange Exekutiv-Erfahrung mit, was eine wichtige Voraussetzung für Mitglieder der Bundesregierung ist.»

Im Urnerland wird der lebensfrohen Chrampferin aus Erstfeld zugetraut, den grossen Schritt zu machen. Ihre Arbeit wird von allen Seiten nur gelobt. Auch Ex-FDP-Präsident Franz Steinegger (75) sagt: «Heidi Z’graggen soll sich im Rennen halten.» Man wisse nicht, wie sich die Konstella­tionen entwickeln würden.

Die Tochter aus einfachen Verhältnissen hat ein Handicap: Als Vertreterin eines kleinen Bergkantons ist sie im Bundeshaus weniger vernetzt als Parlamentarier. Die Vereinigte Bundesversammlung tut sich oft schwer, Personen von aussen in die Landesregierung zu wählen.

Im Bett mit der SVP

Ein neckisches Detail gäbe es, wenn es Z’graggen tatsächlich in die Schweizer Exekutive schaffen würde. Mit ihr würde ein klein wenig die SVP im Bundesrat Einsitz nehmen.
Die Urnerin ist nämlich mit Bruno Dobler (66) liiert. Das frühere Mitglied der Autopartei und Zürcher SVP-Kantonsrat gehört zu den schillerndsten Persönlichkeiten der Rechtspartei.

Der Ex-Pilot führte als Chef die Helvetic Airways und ist heute Vizepräsident des Bankrats der Zürcher Kantonalbank. Auch er hat bei der möglichen Bewerbung seiner Partnerin ein Wörtchen mitzureden.

Z’graggen: «Für den Entscheid zu einer allfälligen Kandidatur sind die Einschätzung und die Unterstützung meines Partners Bruno Dobler, meiner Familie und von Freundinnen und Freunden sehr wichtig. Ich beziehe auch sie mit ein.»

Bundesratswahlen 2018

Am 5. Dezember wählt die Vereinigte Bundesversammlung die Nachfolger/innen für die zurückgetretenen Bundesräte Johann Schneider-Ammann und Doris Leuthard. Die Wahl verspricht Spannung pur, denn es geht um das wichtigste Amt der Eidgenossenschaft.

Heute Montag beginnt im Bundeshaus die Wintersession. Höhepunkt sind die Bundesratswahlen am 5. Dezember. (Archivbild)
Das Bundeshaus bildet die Kulisse der Bundesratswahlen am 5. Dezember. (Archivbild)
KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Am 5. Dezember wählt die Vereinigte Bundesversammlung die Nachfolger/innen für die zurückgetretenen Bundesräte Johann Schneider-Ammann und Doris Leuthard. Die Wahl verspricht Spannung pur, denn es geht um das wichtigste Amt der Eidgenossenschaft.

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